Zürich – Die Inflationsdaten für den Januar 2023 lassen den Himmel über dem Schweizer Zinsmarkt zunehmend düster erscheinen. Infolgedessen hat sich die Zinsswap-Kurve erheblich abgeflacht, während die Volatilität am längeren Ende der Kurve weiterhin eine Herausforderung darstellt.
Die aktuellen Daten deuten auf keine signifikanten Preisrückgänge in den verschiedenen Segmenten hin. Stattdessen lässt sich eine immer stärker werdende Einbettung der Inflation beobachten, die allmählich Mehrrundeneffekte hervorruft. Obwohl der Anstieg der Strompreise zu erwarten war, zeigt beispielsweise der ungewöhnlich hohe Preisanstieg bei Lebensmitteln, dass Unternehmen bereit sind, höhere Preisaufschläge auf die Verbraucher abzuwälzen. Ausserdem ist es nur eine Frage der Zeit, bis Anpassungen des Referenzzinssatzes die Bestandsmieten erhöhen und letztendlich den Preisdruck verschärfen. Diese Umstände sprechen dafür, dass sich die Inflation von der Erwartung der SNB langsam entkoppelt.
Schlussfolgernd besteht deshalb weiterer Handungsbedarf seitens der SNB. Der Markt pflichtet dem bei und hebt die Erwartungen für die nächsten Zinsschritte deutlich an. Die Swapsätze indizieren für die Sitzung im März einen klaren Zinsschritt um 50 Bps und preisen für den darauffolgenden Entscheid im Juni eine Anhebung um mindestens 25 Bps ein. Zudem ist aus Marktsicht ein weiterer Zinsschritt in der zweiten Jahreshälfte nicht auszuschliessen, da der Markt für das Jahresende einen SARON-Satz von über 1.9% erwartet. Diese neue Markthaltung zeichnet sich durch eine bärische Abflachung am kürzeren und mittleren Kurvensegment aus.