Axa 2010: Höhere Dividende trotz tieferem Gewinn
Axa-Konzernchef Henri de Castries.
Paris – Europas zweitgrösster Versicherer Axa gönnt seinen Aktionären trotz eines Gewinnrückgangs eine höhere Dividende. Die Ausschüttung solle um ein Viertel auf 69 Cent je Aktie steigen, teilte das französische Unternehmen am Donnerstag in Paris mit. Im vergangenen Jahr drückte der Teilverkauf des Grossbritannien-Geschäfts auf den Konzerngewinn.
Unter dem Strich verdiente Axa 2,75 Milliarden Euro, 24 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Für das laufende Jahr zeigte sich Konzernchef Henri de Castries optimistisch, vom Wirtschaftsaufschwung zu profitieren.
Aktie unter Druck
Die Aktionäre beeindruckte dies jedoch wenig. Die Axa-Aktie verlor in den ersten zwei Handelsstunden 1,51 Prozent auf 15,685 Euro und war damit zweitschwächster Wert im Index CAC-40. Der Axa-Konzern hatte im vergangenen Jahr seine britische Lebensversicherungssparte an den britischen Investor Resolution verkauft, der die Sparte in den Versicherer Friends Provident eingliedern will. Der Kaufpreis von 2,75 Milliarden britischen Pfund (3,27 Mrd Euro) hatte bei Axa jedoch hohe Abschreibungen zur Folge. Ohne diesen Effekt wäre der Gewinn der Franzosen in diesem Jahr um 18 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen.
Umsatz stabil
Den Umsatz konnte Axa im vergangenen Jahr mit knapp 91 Milliarden Euro in etwa stabil halten. Während die Erlöse in der Schaden- und Unfallversicherung und der Vermögensverwaltung zulegten, gingen sie in der Lebensversicherung zurück. Dennoch verdiente Axa ausgerechnet hier etwas besser, während die Schaden- und Unfallversicherung unter einem erhöhten Schadenaufkommen zu leiden hatte. Die Prämien reichten allerdings noch aus, um die Kosten für Schäden und Verwaltung zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 99,1 Prozent. Stärker fiel der Gewinnrückgang in der Vermögensverwaltung aus, die ein Jahr zuvor von einem positiven Steuereffekt profitiert hatte. (awp/mc/ss/upd/ps)