Axa stellt 10 Millionen Euro wegen Loveparade zurück
Axa-CEO Henri de Castries.
Köln – Der Versicherungskonzern Axa hat wegen der Loveparade-Katastrophe Rückstellungen in Höhe von 10 Millionen Euro gebildet. Das sagte ein Axa-Sprecher bei der Bilanzvorstellung am Donnerstag in Köln. «Wir sind noch immer in Gesprächen und wollen zügig zu einer Regulierung kommen.» Konkretere Angaben dazu wolle er zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen.
Die Axa ist der Versicherer des Loveparade-Veranstalters Lopavent. Bei dem Techno-Spektakel waren im vergangenen Juli in Duisburg 21 junge Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. Die Tochter des französischen Axa-Konzerns hat das Jahr 2010 mit einem Gewinn von 413 Millionen Euro abgeschlossen, rund dreimal so viel wie im Vorjahr. Zurückzuführen sei das vor allem auf die gute Entwicklung der Vorsorge-Sparte und der Kapitalanlagen. Dadurch konnten starke Belastungen in der Schaden- und Unfallversicherung aufgefangen werden, die das operative Ergebnis auf 367 Millionen Euro (2009: 446 Mio) drückten.
2010 mit ungewöhnlich vielen Schadensereignissen
Für die Schaden- und Unfallversicherer sei 2010 ein Ausnahmejahr mit ungewöhnlich vielen Schadensereignissen gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Axa Deutschland, Frank Keuper. Dazu gehörten unter anderem vermehrte Glatteisunfälle und Leitungsschäden wegen des strengen Winters sowie der Sturm Xynthia. Die Schaden-Kosten-Quote der Axa kletterte auf 104,6 Prozent (2009: 98,7 Prozent). Die Beitragseinnahmen stiegen weiter, und zwar um 1,2 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Auch im ersten Quartal 2011 erhöhte der Konzern seine Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 0,4 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet Keuper ein weiteres Wachstum der Beiträge und ein gleichbleibendes Ergebnis. (awp/mc/ss)