Antimo Perretta, CEO Axa Winterthur. (Foto: Axa Winterthur)
Winterthur – Der Versicherer Axa Winterthur hat im ersten Halbjahr 2014 trotz einem rückläufigen Geschäftsvolumen den Gewinn um 38% auf 556 Mio CHF gesteigert. Dazu trugen eine geringere Anzahl Grossschäden sowie Gewinne auf den Kapitalanlagen bei, wie das zum französischen Axa-Konzern gehörende Unternehmen am Freitag mitteilte.
Der operative Gewinn erhöhte sich um 10,7% auf 455 Mio CHF. Die Anzahl der Grossschäden sei im Vergleich zur Vorjahresperiode geringer ausgefallen: Hagel- und Unwetterschäden könnten jedoch im zweiten Halbjahr vermehrt zu Buche schlagen, warnt das Unternehmen gleichzeitig. Daneben konnte das Unternehmen von Gewinnen aus der Veräusserung von Kapitalanlagen sowie aus Marktschwankungen und Währungseffekten profitieren, was zum starken Anstieg des Reingewinns führte.
Das Geschäftsvolumen der Versicherungsgesellschaft bildete sich im ersten Halbjahr um 4,1% auf 9,06 Mrd CHF zurück. Dabei verringerte sich das Prämienvolumen im Lebengeschäft um 6,8% auf 6,02 Mrd CHF. Vor allem im Kollektivlebengeschäft (-9,5%) sei das Geschäft wegen der strategischen Neuausrichtung deutlich zurückgegangen.
Verbesserte Combined Ratio im Schadengeschäft
In der Schadenversicherung konnte Axa Winterthur die Bruttoprämien dagegen um 1,8% auf 3,04 Mrd CHF steigern. Die Combined Ratio verbesserte sich um 4,1 Prozentpunkte auf 86,4%. Neben der geringeren Zahl an Grossschäden war die Verbesserung laut dem Unternehmen auch auf eine bessere Kostenbilanz aufgrund effizienterer Betriebsabläufe zurückzuführen.
Axa Winterthur habe in den ersten sechs Monaten des Jahres die Weichen für die Zukunft gestellt, heisst es in der Mitteilung. Insbesondere im Lebengeschäft setze man angesichts der Herausforderungen die im vergangenen Jahr angepasste Strategie konsequent um. Dies habe sich in den Halbjahreszahlen niedergeschlagen.
Axa gelingt Gewinnsprung trotz höherer Katastrophenschäden
Auch der französische Mutterkonzern der Axa-Winterthur hat im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung hingelegt – dies trotz hoher Schäden durch den Hagelsturm «Ela». Der Überschuss stieg um 22 Prozent auf gut 3 Milliarden Euro, wie Axa am Freitag in Paris mitteilte. Damit schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten erwartet. Sonderposten und Währungseffekte herausgerechnet, legte der Gewinn um acht Prozent zu. Während das Versicherungsgeschäft mehr Gewinn abwarf, verdiente Axa in der Vermögensverwaltung weniger. Unterdessen verschärft Konzernchef Henri de Castries den eingeleiteten Sparkurs.
Bis zum kommenden Jahr will Europas zweitgrösster Versicherer seine Kosten um weitere 200 Millionen senken. Alles in allem sollen nun 1,9 Milliarden Euro eingespart werden. Im ersten Halbjahr machten sich die bereits erzielten Einsparungen bereits bemerkbar. Axa machte die um ein Prozent auf 49,7 Milliarden Euro gesunkenen Gesamterträge unter dem Strich wieder wett. Auch höhere Katastrophenschäden brachten das Ergebnis nicht ins Wanken. Der Hagelsturm «Ela» schlug bei Axa mit 241 Millionen Euro negativ zu Buche. (awp/mc/ps)