Axa Winterthur zeichnet 2015 weniger Geschäft
Antimo Perretta, CEO AXA Winterthur. (Foto: AXA Winterthur)
Winterthur – Der Versicherer Axa Winterthur hat im Geschäftsjahr 2015 durch selektiveres Zeichnen in der Beruflichen Vorsorge (BVG) bewusst weniger Prämien eingenommen, wogegen der operative Gewinn zulegte. Während die Bruttoprämieneinnahmen um 4,1% auf 11,1 Mrd CHF zurückgegangen sind, erhöhte sich das operative Ergebnis um 4,7% auf 856 Mio, wie die Schweizer Tochter des französischen Axa-Konzerns am Donnerstag bekannt gab. Unter dem Strich nahm allerdings der Reingewinn wegen höherer Kosten für die Absicherung von Währungsrisiken um 5,6% auf 929 Mio ab.
Belastet wurde die Volumenentwicklung durch das Kollektivlebengeschäft, wo die Bruttoprämieneinnahmen um 3,6% auf 6,55 Mrd CHF zurückgefallen sind. Axa Winterthur verzichte auf Geschäft mit Einmaleinlagen, wo die Einnahmen um 7,3% sanken. Demgegenüber sind die Jahresprämien um leichte 0,2% angestiegen. Im teilautonomen Geschäft verzeichnete der Versicherer ausgehend von einer tiefen Basis ein starkes Wachstum (+252%). Dies zeige, dass es gelungen sei, die Axa im Markt als Komplettanbieterin zu positionieren, heisst es. In der Einzellebenversicherung sanken die Prämieneinnahmen um knapp 14% auf 1,91 Mrd CHF, auch hier aufgrund tieferer Einmaleinlagen.
Wettbewerbsdruck im Privatkundengeschäft stark gestiegen
In der Schadenversicherung gingen die Bruttoprämien um 1,3% auf 3,35 Mrd CHF zurück, wobei sowohl das Privatkunden- als auch das Unternehmensgeschäft Abnahmen zu verzeichnen hatten. Der Wettbewerbsdruck sei insbesondere im Privatkundengeschäft in den letzten Jahren stark gestiegen. Der operative Gewinn legte um 12% zu, während sich der Schaden-/Kostensatz um 3,1 Prozentpunkte auf 86,0% verbesserte. Einerseits seien weniger Grossschäden aufgetreten und andererseits habe man in der Schadenversicherung den Fokus konsequenter auf Effizienz und Kostendisziplin gelegt.
Rückläufiges Anlageergebnis
Den weiteren Rückgang des Zinsniveaus bekam auch die Axa zu spüren. Das Anlageergebnis habe sich dementsprechend sowohl im Leben- als auch im Nichtleben-Bereich rückläufig entwickelt. «Wir gehen davon aus, dass uns das Tiefzinsniveau noch lange beschäftigen wird», wird CEO Antimo Perretta zitiert. Dagegen habe die Aufwertung des Schweizer Frankens infolge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang Jahr die Axa Winterthur nicht direkt betroffen, Währungsrisiken würden abgesichert. (awp/mc/pg)