Baloise 2012: Deutlicher Gewinnsprung – Neue Geschäftsziele
Baloise-CEO Martin Strobel. (Foto: Baloise)
Basel – Die Versicherungsgruppe Baloise hat das vergangene Geschäftsjahr wie erwartet mit einem deutlich höheren Gewinn abgeschlossen und das Geschäftsvolumen gesteigert. Die Dividende wurde zum Vorjahr indessen unverändert belassen. Für die kommenden Jahre hat sich die Gruppe neue Ziele gesetzt.
Vor Abzug der Minderheitsanteile erzielte die Baloise einen Konzerngewinn von 442 Mio CHF nach 61,3 Mio im Vorjahr. Das Jahr 2011 war jedoch stark negativ beinflusst von Sonderfaktoren (Abschreiber auf griechischen Staatspapieren, auf Aktien und auf dem Goodwill für das Kroatien-Geschäft sowie Rückstellungen im Lebengeschäft). Nach Abzug der Minderheitsanteile weist die Baloise für 2012 einen Gewinn von 437 Mio CHF (VJ 60,8) aus, schreibt die Baloise in der Mitteilung vom Dienstag.
«Kerngesundes Versicherungsgeschäft»
Das gute Ergebnis basiere auf dem kerngesunden Versicherungsgeschäft sowie dem guten Ertrag der Kapitalanlagen, sagte CEO Martin Strobel an einer Telefonkonferenz. «Wir haben in den letzten Jahren eine starke Plattform aufgebaut, die wir jetzt Schritt für Schritt weiterentwickeln.» Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat an der kommenden Generalversammlung vom 2. Mai die Ausschüttung einer zum Vorjahr unveränderten Dividende von 4,50 CHF je Aktie vor, was einer Dividendenrendite von 5,7% entspricht. Im laufenden Jahr feiert der Konzern das 150jährige Jubiläum.
Wachstum im Sachgeschäft
Das Geschäftsvolumen der Baloise-Gruppe stieg im Berichtsjahr um 2,6% auf 8,36 Mrd CHF, in Lokalwährungen wuchs das Volumen gar um 3,8%. Dabei sind die Bruttoprämieneinnahmen nach IFRS jedoch um 0,9% auf 6,74 Mrd gesunken. In der Nichtlebensparte steigerte die Baloise die Bruttoprämieneinnahmen um 5,5% auf 3,32 Mrd, in der Lebenversicherung gingen sie um 6,4% auf 3,42 Mrd zurück.
Zum guten Resultat hätten alle Bereiche einen Beitrag geleistet, so die Mitteilung weiter. In der Nichtlebenversicherungen verbesserte sich die Combined Ratio auf 94,1% nach 95,5%, wobei die sehr tiefen 83,8% des Heimmarkts Schweiz herausragen. Auch mit der Lebensparte sei die Baloise auf Kurs, auch wenn die Neugeschäftsmarge auf 8,9% von 10,2% zurückfiel. Das Bankgeschäft erreichte mit einem Gewinn 72,8 Mio knapp den Vorjahreswert nicht.
Eigenkapital um 25 % gewachsen
In der Bilanz wuchs das Eigenkapital per Ende 2012 um 25% auf 4,87 Mrd CHF, während die Eigenkapitalrendite bei 10,3% lag und sich die Solvenzmarge auf 277% erhöhte (228% per Ende Halbjahr und 203% Ende 2011). Bei den Kapitalanlagen verbesserte sich die Rendite der Versicherungsgelder auf 6,6% nach 2,8% im Vorjahr und der Nettoertrag stieg um 43% auf 1,95 Mrd.
Mit den wichtigsten Kennzahlen hat die Baloise die Vorgaben der Analysten in etwa getroffen. Der Reingewinn (nach Minderheiten) wurde bei 428 Mio CHF, die Combined Ratio bei 94,4% und die Bruttoprämieneinnahmen bei 6,74 Mrd erwartet. Das Eigenkapital haben die Analysten im Durchschnitt (AWP-Konsens) auf 4,37 Mrd geschätzt.
Neue Ziele
Die Baloise bleibe in Zukunft ihren Stärken treu: Sie widmet sich weiterhin profitablem Wachstum indem sie sich auf risikobewusste Zielkunden und Zielpartner fokussiert. Man werde das Wachstum in den Zielsegmenten fördern, die Effizienz steigern und mit Blick auf die tiefen Zinsen die Werthaltigkeit im Lebengeschäft optimieren. Unter anderem sollen in Deutschland die Kosten deutlich gesenkt werden, wie CEO Strobel ausführte.
Für die kommenden Jahre hat sich die Gruppe neue Ziele gesetzt. In den kommenden Jahren soll eine Eigenkapitalrendite im Bereich von 8 bis 12% erreicht werden und die Combined Ratio im Bereich von 93 bis 96% zu liegen kommen. Bei den Lebensversicherungen will man eine Neugeschäftsmarge von über 10% erreichen und die Dividendenpraxis soll attraktiv bleiben, wie es heisst.
Mit dem im vergangenen Jahr zu Ende gegangenen Programm «Baloise 2012» hatte das Unternehmen eine Rendite auf dem Eigenkapital von 15% angestrebt. Mit Blick auf das Renditeziel machte das Management allerdings bereits Anfang 2012 klar, dass im aktuellen Tiefzinsumfeld ein Wert zwischen 10 und 12% wohl realistischer sei. Weitere Bestandteile von «Baloise 2012» war das Ziel, die Combined Ratio «deutlich unter 100%» zu halten sowie eine Ertragssteigerung im Umfang von 200 Mio CHF zu erzielen. Die dauerhafte Ertragskraft sei nun gar um 214 Mio gesteigert worden, so Strobel. (awp/mc/pg)