Basel – Baloise-Chef Michael Müller stellt sich gegen die Forderung wichtiger Aktionäre. Die schwedische Investmentgesellschaft Cevian etwa, die laut jüngsten Medienberichten knapp 10 Prozent am Schweizer Versicherer hält, verlangt unter anderem den Verkauf des Deutschland-Geschäfts.
«Diese Forderung läuft auf eine stärkere Konzentration der Risiken im Konzern hinaus», sagte Müller in einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen (Ausgabe vom 10.10.). Diversifikation sei aber sehr wichtig. Die Risikodiversifikation im Konzern sei etwa für die Bemessung der Solvenzquote relevant.
«Im Grundsatz gilt: Je besser die Diversifikation, desto geringer der Eigenmittelbedarf», sagte Müller. Derzeit erzielt die Baloise im Schadengeschäft ungefähr die Hälfte der Prämieneinnahmen in der Schweiz, den Rest im Ausland. Dabei ist sie nebst Deutschland auch noch in Belgien und Luxemburg tätig.
Deutschland sei ein kompetitiver, aber auch ein grosser Markt, so Müller im Interview. «Er ist gross genug, dass wir uns darin auf sehr genau ausgewählte Sparten konzentrieren können und trotzdem auf ein gutes Volumen kommen.» In diesen Bereichen wachse die Baloise seit 2019 schneller als der Markt. «Und wir wachsen profitabel.»
Auf die Aktionärskritik zu der im Konkurrenzvergleich ungenügenden Börsenentwicklung sagte Müller: «Baloise hat immer einen ansprechenden Wert für seine Aktionäre generiert und die Dividenden seit 20 Jahren kontinuierlich gesteigert. Aber ja, wir müssen besser werden.» Das Management arbeite mit einem auf Langfristigkeit ausgerichteten Plan daran, für Aktionäre, Kunden und andere Anspruchsgruppen Wert zu generieren. (awp/mc/ps)