Basel – Die Baloise hat in den ersten neun Monaten einen Rückgang beim Geschäftsvolumen hinnehmen müssen, das im Vorjahr wegen eines Sondereffekts geklettert war. Nun schrumpfte das Volumen um 6,5 Prozent auf 6,94 Milliarden Franken.
Damit fiel das Geschäftsvolumen erstmals seit vielen Jahren wieder unter die Marke von 7 Milliarden Franken. In Lokalwährungen betrug das Minus 4,7 Prozent, wie der Versicherer am Donnerstag bekannt gab. Angaben zum Gewinn macht die Baloise im Neunmonatsausweis traditionell nicht.
Im Lebengeschäft sackten die Prämien um 23 Prozent auf 2,63 Milliarden Franken ab. Allerdings waren sie im Vorjahr um 25 Prozent nach oben geschossen, weil sich Konkurrentin Axa aus dem BVG-Vollversicherungsgeschäft zurückgezogen hatte. Dadurch konnte die Baloise Kunden gewinnen.
Da es sich hierbei hauptsächlich um Einmalprämien gehandelt hatte, die in diesem Jahr nicht erneut anfielen, normalisierte sich das Prämienvolumen im traditionellen Lebengeschäft laut den Angaben wieder.
Dagegen konnte das Geschäft mit teilautonomen Vorsorgelösungen für Firmen zulegen. Die Sammelstiftung Perspectiva wachse weiterhin stark und habe die Kundenanzahl deutlich ausgebaut. Per Ende September seien der Sammelstiftung 2’890 Unternehmen mit fast 12’500 Begünstigten angeschlossen, schrieb die Baloise.
Sachversicherung legt zu
Im Nichtlebengeschäft wuchsen die Prämien indes um 7,9 Prozent auf 3,13 Milliarden Franken. Treiber dieses Wachstums waren die beiden Akquisitionen in Belgien, wo der Konzern Fidea und das Nichtlebenportfolio von Athora gekauft hatte.
Aber auch aus eigener Kraft (organisch) sei die Baloise im Geschäft mit Nichtlebenversicherungen um 2,2 Prozent gewachsen, hiess es. Dies sei der Lancierung neuer Produkte sowie verstärkten Vertriebs- und Partnerkanälen zu verdanken.
Die erwarteten finanziellen Effekte der Coronapandemie hatte die Baloise im Halbjahresabschluss 2020 mit einer Bruttoschadensumme von bis zu 200 Millionen Franken beziffert.
Die Nettoschadensumme belaufe sich auf rund 63 Millionen Franken, schrieb der Versicherer: «Sofern sich im letzten Quartal nicht aussergewöhnliche Schadenereignisse ereignen, rechnet die Baloise mit einem Schaden-Kostensatz im unteren Bereich des Zielbands von 90 bis 95 Prozent.»
Mehr Prämien mit Anlagecharakter
Die Prämien mit Anlagecharakter der Gruppe stiegen in den ersten neun Monaten um 6,3 Prozent auf 1,18 Milliarden Franken. Hauptgrund sei der wieder stärker gestiegene Absatz dieser Produkte in Luxemburg. Dort verwalte Baloise mittlerweile Vermögen von über 10 Milliarden Franken.
Im Schweizer Geschäft fielen die Prämien mit Anlagecharakter dagegen um 37,2 Prozent auf 68,5 Millionen Franken. Der Taucher sei auf den marktbedingten Verzicht eines Tranchenprodukts zurückzuführen, welches die Vorjahresperiode positiv beeinflusst habe, schrieb die Baloise.
An den Zielen hält der Konzern fest, die er erst Ende Oktober am Investorentag vorgestellt hatte. Bis 2025 will die Baloise 1,5 Millionen neue Kunden gewinnen und 2 Milliarden Franken Barmittel generieren. Hiervon sollen 60 bis 80 Prozent als Dividende ausgeschüttet werden. (awp/mc/ps)