Bâloise bleibt auf Wachstumskurs und erwartet «hervorragendes» Jahresergebnis
Bâloise-CEO Martin Strobel. (Foto: Bâloise)
Basel – Die Bâloise ist in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014 gewachsen. Die Versicherungsgruppe profitiert weiterhin von der grossen Nachfrage nach Vollversicherungslösungen im Schweizer BVG-Geschäft sowie nach fondsgebundenen Produkten. Dagegen bleibt sie beim Zeichnen von Nichtlebengeschäft auf profitables Geschäft fokussiert. Die Kapitalausstattung konnte derweil weiter verbessert werden.
In den Monaten Januar bis September steigerte die Bâloise das Geschäftsvolumen um 5,5% auf 7,48 Mrd CHF, wie sie am Freitag mitteilte. Damit hat sich das Wachstum im dritten Quartal etwas abgeschwächt, nachdem das Wachstum im Halbjahr 6,8% und im Gesamtjahr Jahr 2013 7,8% betragen hatte. Gewinnzahlen werden zur Berichtsperiode keine publiziert.
«Hervorragend unterwegs»
Die Gruppe sei aber «hervorragend unterwegs» und führe die Fokussierung auf attraktive Zielsegmente fort, hiess es. So sank das Geschäftsvolumen Nichtleben um 1,5% auf 2,88 Mrd CHF. Dabei bewegten sich die Einnahmen in der Schweiz (-0,3% auf 1,25 Mrd) in etwa auf Vorjahreshöhe. Die restriktive Zeichnungspolitik im Unfall- und Krankengeschäft sei durch Wachstum in den Segmenten Motor und Hausrat kompensiert worden, führte ein Bâloise-Sprecher gegenüber AWP aus.
Das Nichtleben-Volumen in Deutschland sank nach neun Monaten nicht unerwartet um 5,7% auf 691 Mio CHF. Bereits zum Halbjahr hatten insbesondere die Restrukturierungen im Motorfahrzeuggeschäft zu einem Volumenrückgang von 4,7% geführt. Vorsicht lässt die Bâloise auch im Industriegeschäft walten.
Lebensparte wächst
In der Lebenversicherung wuchs die Bâloise um 3,4% auf 3,13 Mrd CHF. Im Heimmarkt kletterten die Einnahmen um 5,9% auf 2,52 Mrd, was in erster Linie auf das starke Wachstum in der Kollektivlebenversicherung mit KMU zuzuschreiben sei, hiess es. Demgegenüber sei das Volumen im Einzelleben leicht geschrumpft. Rückläufig waren auch die Einnahmen im Lebengeschäft in Deutschland (-7,5%) und Belgien (-4,8%).
Die getrennt zum Lebengeschäft ausgewiesene «Unit-linked»-Sparte mit fondsgebundenen Produkten trug 1,47 Mrd CHF (+30%) zum Gesamtvolumen bei. In der Schweiz hat die Lancierung von Tranchenprodukten das Volumen um beinahe 40% auf 130 Mio in die Höhe getrieben und in Belgien entwickelten sich die Bankpartnerschaften «erfreulich», was zu einem Plus von 87% auf knapp 300 Mio führte. Der Absatz aus dem für Unit-linked Fonds wichtigsten Markt, Luxemburg, wuchs derweil um 23% auf 860 Mio.
«Hervorragendes» Jahresergebnis erwartet
Für 2014 geht die Bâloise davon aus, auch dank den Verkäufen der Beteiligung an Nationale Suisse und der Basler Österreich an die Helvetia ein «hervorragendes» Jahresergebnis zu erzielen. Allein aus den beiden Veräusserungen würden der Gruppe auf Gewinnebene zwischen 150 und 160 Mio CHF zufliessen, sagte der Sprecher.
Man sei aber auch auf Kurs, die operativen und finanziellen Ziele (Combined Ratio 93-96%; Eigenkapitalrendite 8-12%) komfortabel zu erreichen. Die Combined Ratio werde mit Blick auf das schadenarme Umfeld in der Schweiz besser als im Vorjahr (94,9%) ausfallen.
Trotz der erfreulichen Geschäftsentwicklung bleibe das anhaltend tiefe Zinsniveau aber eine grosse Herausforderung für die Vorsorgesysteme, warnt der Versicherer. Dank der soliden Kapitalisierung mit einer Solvabilität von 338% per Ende September (316% per Ende Juni) und dem Einsatz von Zinsabsicherungsinstrumenten sei die Bâloise aber gut aufgestellt. Auch biete der «ansprechende Geschäftsgang eine gute Grundlage für eine attraktive Ausschüttung an die Aktionäre». (awp/mc/upd/pg)