Bâloise-CEO Martin Strobel. (Foto: Bâloise)
Basel – Die Bâloise hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 das Geschäftsvolumen in Lokalwährungen leicht gesteigert, jedoch schwächte sich das Wachstum im dritten Quartal etwas ab. Im Heimmarkt Schweiz erfreuen sich die Angebote der beruflichen Vorsorge weiterhin einer guten Nachfrage, dagegen verfolgt die Gruppe in Deutschland oder auch im hiesigen Nichtlebengeschäft eine auf Profitabilität und weniger auf Volumen ausgerichtete Zeichnungspolitik. Die komfortable Kapitalausstattung lässt auf eine grosszügige Dividendenausschüttung hoffen.
In den Monaten Januar bis September hat die Bâloise im fortgeführten Geschäft, also ohne die nicht mehr weitergeführten Einheiten Österreich, Kroatien und Serbien, ein Geschäftsvolumen im Umfang von 7,05 Mrd CHF erwirtschaftet, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Während die Einnahmen in Franken um 4,2% zurückgegangen sind, resultierte in Lokalwährungen ein Plus von 1,4%. Im Gegensatz dazu ist die Gruppe im ersten Halbjahr bereinigt um Währungseffekte um 3,9% gewachsen.
Vom Gesamtvolumen entfielen 3,13 Mrd CHF auf das Lebengeschäft und 2,61 Mrd auf den Nichtlebenbereich. Damit sind die Einnahmen der Bâloise in der Lebensversicherung währungsbereinigt um 2,7% und in der Schadenversicherung um 0,7% angewachsen. Das im Vergleich dazu etwas kleinere «Unit-linked»-Geschäft, welches in der Vorjahresperiode stark zulegen konnte, trug 1,31 Mrd (+0,3%) zum Volumen bei. Gewinnzahlen werden weder nur zum Halbjahr und zum Gesamtjahr publiziert.
Grossschäden in Deutschland
In der Nichtlebensparte setzt die Bâloise die Sanierung weniger profitabler Einheiten, wie beispielsweise das Unfall- und Krankengeschäft in der Schweiz, fort. Dies führte in diesem Segment am Heimmarkt zu einem Volumenrückgang von 1,5%. Gewachsen ist die Bâloise in der Schadenversicherung in Luxemburg (+5,4% in LW), in Belgien (+3,5%) sowie auch in den von der Gruppe definierten «attraktiven» Zielsegmenten in Deutschland (+0,9%).
In Deutschland habe sich derweil der Trend mit «namhaften Grossschäden» fortgesetzt, währendem sich das Schadenumfeld insbesondere in der Schweiz, Belgien und Luxemburg «anhaltend freundlich» entwickle, so die Bâloise. Auf Gruppenebene erwartet das Management die Combined Ratio 2015 im unteren Bereich der mittelfristig angestrebten Zielbandbreite von 93 bis 96%.
BVG-Geschäft wächst weiter
Im Lebengeschäft profitiert die Bâloise von einer anhaltend guten Nachfrage nach Lösungen im Kollektivlebengeschäft. Nicht nur mit der von KMU bevorzugten Vollversicherung wachse man im BVG-Geschäft, sondern auch teilautonome Vorsorgelösungen hätten an Attraktivität gewonnen. Mit letzteren übertragen Unternehmen die Deckung der Todesfall- und Invalidität-Risiken an eine Versicherung und tragen das Anlagerisiko selbst.
Insgesamt, also inklusive der Einzellebenversicherung, legte das Schweizer Lebengeschäft um 4,0% zu. In Belgien wuchs die Lebensparte mit 3,6%, dagegen gingen das Volumen in Deutschland um 4,6% und in Luxemburg um 5,4% zurück.
Bâloise sieht sich auf Kurs
Die Bâloise sei auf Kurs und sehe sich nach neun Monaten bestätigt, die erwarteten Ziele im Jahr 2015 erreichen zu können, heisst es weiter. Mittelfristig rechnet der Versicherer mit einer Eigenkapitalrendite von 8% bis 12%. Zu Jahreshälfte stand die Rendite bei ungefähr 10%.
Das anspruchsvolle Zinsumfeld mit tiefen Zinsen bleibe aber eine Herausforderung, so die Mitteilung weiter. Man sei aber nach wie vor solide kapitalisiert, wobei die Kennzahl zur Solvabilität I per Ende September seit Juni um 8 Prozentpunkte auf 341% gestiegen ist. Die robuste Kapitalisierung biete die Grundlage für eine «nachhaltig attraktive» Dividende zugunsten der Aktionäre, verspricht die Bâloise.
An der Börse legten die Bâloise-Papiere (+1,8%) zwar deutlich zu, blieben aber hinter dem Gesamtmarkt (SPI: +2,4%) zurück. Während Analysten das leicht abgeschwächte Wachstumstempo bemängelten, begrüssten sie die nach wie vor intakten Aussichten auf die Ausschüttung einer grosszügigen Dividende. (awp/mc/pg)