Basel – Im ersten Halbjahr 2020, das von den gesundheitspolitischen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Einbussen geprägt war, steigert die Bank Cler ihren Halbjahresgewinn leicht auf 19,9 Mio. CHF (+0,6%). Ermöglicht wurde dieses positive Ergebnis durch das weitere Wachstum im Kredit- und Anlagegeschäft sowie tiefere Refinanzierungskosten. Die Zurückhaltung der Kunden im Zuge der Lockdown-Massnahmen des Bundesrates führte zu einem rückläufigen Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einem tieferen Handelserfolg. Durch die engere Zusammenarbeit im Konzern BKB und eine fokussierte und kostenbewusste Investitionsstrategie konnte der Geschäftsaufwand gesenkt werden.
Kontinuierliches Wachstum im Kreditgeschäft
Die Bank Cler ist erneut bei den Kundenausleihungen und Kundeneinlagen gewachsen. Die Hypothekarforderungen nahmen im ersten Halbjahr um 194,7 Mio. CHF zu. Bei unverändert strengen Kreditvergaberichtlinien erreichte das Hypothekarportfolio Ende Juni 2020 erstmalig ein Volumen von über 16,0 Mrd. CHF. Ihre KMU-Kunden unterstützte die Bank Cler in den wirtschaftlich besonders schwierigen Zeiten des Lockdowns mit Liquidität aus bestehenden oder zusätzlichen Krediten. Im ersten Halbjahr wurden knapp 700 COVID-19-Kredite unter dem von der Schweizerischen Eidgenossenschaft lancierten KMU-Programm bereitgestellt. Die Kundenausleihungen nahmen per 30.6.2020 um 1,9% auf 16,3 Mrd. CHF zu. Dieses Wachstum im Kreditgeschäft wurde durch zusätzliche Kundeneinlagen (+334,6 Mio. CHF) sowie Anleihen und Pfandbriefdarlehen (+33,0 Mio. CHF) refinanziert. Mit 12,8 Mrd. CHF (+2,7%) verzeichnen auch die Kundeneinlagen einen neuen Höchststand.
Den Erfolg aus dem Zinsengeschäft konnte die Bank Cler gegenüber der Vorjahrsperiode deutlich um 4,8 Mio. CHF bzw. 5,7% auf 89,2 Mio. CHF steigern.
Ausbau des Anlagegeschäfts
Das Anlagegeschäft konnte die Bank Cler im ersten Halbjahr 2020 wie geplant ausbauen. Die Anlagekompetenz des preisgekrönten Asset Managements des Konzerns wird sowohl von neuen als auch von bestehenden Kunden der Bank Cler wahrgenommen. Börsenanlässe in den Geschäftsstellen, tägliche Marktberichte, die halbjährliche Publikation des Magazins «Chancen» oder die während der Corona-Pandemie gestarteten und nun regelmässig stattfindenden Calls mit dem Leiter Asset Management unterstreichen die hohe fachliche Kompetenz zum Thema Geldanlage. Dank Neuabschlüssen konnte das Volumen der traditionellen und nachhaltigen Anlagelösungen der Bank Cler trotz der starken, aber vorrübergehenden Kurskorrekturen an den Börsen im März 2020 um weitere 64,2 Mio. CHF auf 940,5 Mio. CHF gesteigert werden.
Mit der Lancierung der neuen Anlagekampagne «Jedes Geld ist eine Chance» können seit Juni 2020 alle Kundinnen und Kunden der Bank Cler bereits ab 1 Franken Startkapital von den Vorteilen einer professionellen Vermögensverwaltung profitieren.
Zurückhaltende Kundenaktivitäten während Lockdown
Die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Lockdown-Massnahmen hinterlassen allerdings ihre Spuren im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie im Handelsergebnis. Nach einem sehr guten Start in das Jahr 2020 war ab den Lockdown-Massnahmen des Bundesrates die zunehmende Unsicherheit und Zurückhaltung der Kunden spürbar. Deutlich tiefere transaktionale Erträge aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft konnten durch die Ausdehnung des Anlagevolumens nicht vollständig kompensiert werden. Zudem sanken durch den geringeren Bargeldbedarf und die tieferen Besuchsfrequenzen vor allem die Erträge im Schalter- und Bancomaten-Geschäft. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft liegt deshalb mit 26,4 Mio. CHF rund 5,2% unter dem Ergebnis der Vorjahresperiode, der Handelserfolg ist um 0,4 Mio. CHF bzw. 8,2% tiefer als in der Vergleichsperiode des Vorjahres.
«Trotz Corona-Pandemie haben wir im ersten Halbjahr 2020 ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Positiv stimmt mich vor allem das kontinuierliche Wachstum: Ob im Kreditgeschäft, mit unserer Anlagelösung oder bei der Anzahl Kunden von Zak. So können wir die angestrebte Diversifikation unserer Ertragsquellen erreichen und unsere Position in der gesamten Schweiz weiter ausbauen.»
Engere Zusammenarbeit im Konzern führt zu tieferem Geschäftsaufwand
Aufgrund der Bildung von weiteren Kompetenzzentren im Konzern BKB und dem damit verbundenen Wechsel von rund 70 Mitarbeitenden der Bank Cler zur Basler Kantonalbank fällt der Personalaufwand mit 29,0 Mio. CHF im Vergleich zur Vorjahresperiode rund 4,6 Mio. CHF bzw. 13,7% tiefer aus. Trotz zusätzlicher Leistungen, welche die Bank Cler von der Basler Kantonalbank bezieht, erhöht sich der Sachaufwand gegenüber der Vorjahresperiode nur moderat um 2,6 Mio. CHF bzw. 4,9% auf 55,6 Mio. CHF. Im Ergebnis liegt der Geschäftsaufwand mit 84,6 Mio. CHF rund 2,3% unter dem Aufwand der Vorjahresperiode. Dies ist insbesondere eine Folge der einfacheren Strukturen, der Nutzung von Skaleneffekten und einer fokussierten und kostenbewussten Investitionsstrategie im Konzern.
Kundenorientierung im Vertrieb erhöht
Die Bank Cler investiert weiterhin in die Zukunft und stellt hierbei das Kundenbedürfnis noch stärker ins Zentrum: Die Smartphone-Bank Zak, die inzwischen bereits 35 000 Nutzer verzeichnet, wird laufend weiterentwickelt und um neue Funktionalitäten ergänzt. Seit Juli 2020 ist das gebührenfreie Bezahlen im Ausland mit Zak möglich. Im 2. Halbjahr soll das Onboarding für neue Kunden noch einfacher, schneller und kundenfreundlicher werden. Das Onboarding wird jederzeit möglich sein, womit auch spontan und unabhängig von den bankeigenen Servicezeiten ein Zak-Konto eröffnet werden kann. Zudem wird bis Ende des Jahres die eBill-Funktion in Zak integriert.
Auch die Modernisierung des Geschäftsstellennetzes und die damit verbundene Umsetzung des neuen Betreuungskonzepts schreiten weiter voran. Die Geschäftsstelle in Genf wird nach einer Totalsanierung noch in diesem Jahr neu eröffnet, in weiteren Geschäftsstellen wird das neue Konzept der offenen, modernen Beraterbank umgesetzt.
Gesteigerter Geschäftserfolg ermöglicht Reservebildung
Die Bank Cler konnte damit den Geschäftserfolg gegenüber der Vorjahresperiode deutlich um 32,7% auf 33,0 Mio. CHF steigern. Dies ermöglicht eine Zuweisung zu den Reserven für allgemeine Bankrisiken und damit eine Kapitalstärkung in Höhe von 7,2 Mio. CHF. Der Gewinn steigt mit 19,9 Mio. CHF leicht.
Ausblick: Unveränderte Ziele trotz kaum prognostizierbarem Umfeld
Die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf ist infolge der Corona-Pandemie kaum zu prognostizieren. Die Bank Cler geht weiterhin von einem unverändert anspruchsvollen Umfeld aus. Aufgrund des guten Geschäftsverlaufs im ersten Halbjahr 2020 hält die Bank an ihren Zielen für das Geschäftsjahr 2020 fest und rechnet mit einem stabilen Gewinn auf Vorjahresniveau. Hierbei stehen das weitere Wachstum im Anlagegeschäft, die Kundennähe in den Geschäftsstellen und die digitale Kompetenz der Bank mit der Weiterentwicklung der Smartphone-Bank Zak im Vordergrund. (Bank Cler)