Bank Coop H1: Kundengelder auf neuem Rekordhoch

Andreas Waespi

Andreas Waespi, CEO Bank Coop. (Bild: Bank Coop)

Basel – Die Bank Coop hat im ersten Halbjahr 2014 nach eigenen Angaben ein «gutes» operatives Ergebnis erwirtschaftet. Der Betriebsertrag liegt nach True and Fair View mit 121,7 Mio. CHF um 0,7% über dem Vorjahr. Trotz höherem Sachaufwand konnte ein Bruttogewinn von 44,6 Mio. CHF erzielt werden (Vorjahr: 35,6 Mio. CHF). Mit 39,6 Mio. CHF (Vorjahr: 26,3 Mio. CHF) übertrifft der Halbjahresgewinn das Niveau des Vorjahres um 50,7%. «Erfreulich» sei der weitere Anstieg sowohl der Kundengelder (+580,1 Mio. CHF) als auch der Kundenausleihungen (+443,5 Mio. CHF), heisst es in einer Mitteilung des Instituts vom Donnerstag.

Beeinflusst wird der Vorjahresvergleich durch den im letzten Jahr geleisteten einmaligen Sonderbeitrag an die Pensionskasse zur Schliessung der Deckungslücke und zur Finanzierung der Übergangsregelung vom Leistungsprimat zum Beitragsprimat, welcher den Brutto- und Halbjahresgewinn 2013 mit 11,6 Mio. CHF belastete.

Das Halbjahresergebnis der Bank Coop im Überblick (Abschluss nach True and Fair View):

Zinserfolg wächst um 3,1%
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft liegt für das 1. Halbjahr 2014 bei 79,4 Mio. CHF, was einer Steigerung um 3,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies ist im anspruchsvollen Marktumfeld mit andauernder Tiefzinsphase besonders positiv zu werten.

Kommissionsgeschäft leicht rückläufig, Verzicht auf Retrozessionen umgesetzt
Die unveränderte Zurückhaltung der Kundschaft an den Wertschriftenmärkten sowie die unaufgeforderte, transparente Rückvergütung aller erhaltenen Retrozessionen an die Vermögensverwaltungs-Kunden führen zu einem tieferen Kommissionsergebnis, welches mit 34,0 Mio. CHF um 6,7% unter dem Vorjahr liegt. Aus dem Handelsgeschäft, dem in der Bank Coop eine eher untergeordnete Bedeutung zukommt, konnten 6,4 Mio. CHF (+10,7%) generiert werden.

Der Betriebsertrag bewegt sich mit 121,7 Mio. CHF um 0,7% über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis.

Nachhaltiges Hypothekarwachstum trotz vorsichtiger Kreditpolitik
Die anhaltende Bautätigkeit in einzelnen Wirtschaftsregionen der Schweiz hat in der Bank Coop zu einem Hypothekarwachstum von 388,5 Mio. CHF oder +3,0% im 1. Halbjahr 2014 geführt. Dabei agierte die Bank Coop bei der Kreditvergabe unverändert vorsichtig und hat an den seit vielen Jahren geltenden Richtlinien im Kreditgeschäft mit konservativen Belehnungsstandards und hohen Tragbarkeitsansprüchen festgehalten. Das Hypothekarportfolio ist zudem sehr gut diversifiziert und weist eine hohe Qualität auf. Dank diesem Umstand konnten im 1. Halbjahr Rückstellungen für Ausfallrisiken in Höhe von 6,5 Mio. CHF aufgelöst werden.

Spargelder legen weiter zu und stärken Refinanzierung
Die Kundengelder nahmen in der Berichtsperiode um 580,1 Mio. CHF auf 11,5 Mrd. CHF zu und übertreffen die Kundenausleihungen, welche um 443,5 Mio. CHF zugenommen haben. Das Wachstum von +5,3% gegenüber dem Jahresanfang ist im Wesentlichen auf zusätzliche Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform von +217,3 Mio. CHF (+2,6%) und auf höhere übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden von +377,9 Mio. CHF (+16,6%) zurückzuführen. Bei den Spargeldern war wiederholt das attraktiv verzinste Sparkonto Plus mit einem Zuwachs von +196,5 Mio. CHF besonders gefragt. Daneben nutzt die Kundschaft zunehmend auch wieder Festgelder zur Anlage ihrer überschüssigen Mittel.

Tieferer Personalaufwand
Der Personalaufwand von 34,6 Mio. CHF liegt um 27,7% unter der vergleichbaren Vorperiode. Auch nach Bereinigung des Sonderfaktors (Ausfinanzierung der Pensionskasse) fällt der Personalaufwand im Vergleich zum Vorjahr tiefer aus (-4,6%). Der Sachaufwand bewegt sich mit 42,5 Mio. CHF über dem Vorjahresniveau (37,4 Mio. CHF). Insgesamt resultiert ein um 9,6% geringerer Geschäftsaufwand von 77,1 Mio. CHF für das 1. Halbjahr 2014.

Vollständig retrozessionsfreies Angebot im Anlagegeschäft
Ab 1. Juli 2014 bietet die Bank Coop neue transparente Leistungspakete im Anlagegeschäft an. Diese richten sich nach der Vermögenssituation, dem Beratungsbedarf und dem Interesse der Kunden am Anlagegeschäft. Alle Retrozessionen werden den Anlagekunden zukünftig halbjährlich zurückerstattet. Bei den Vermögensverwaltungs-mandaten geschieht dies bereits seit 1. Juli 2013. Damit ist die Bank Coop eine der ersten Banken in der Schweiz mit einem vollständig retrozessionsfreien Geschäftsmodell.

Ausblick 2014: Gewinn über Vorjahr erwartet
Trotz anspruchsvollem Marktumfeld rechnet die Bank Coop aufgrund des Sonderfaktors im Jahr 2013 (Ausfinanzierung der Pensionskasse) mit einem Jahresgewinn nach True and Fair View, der über dem Vorjahr liegt.

Details zum Halbjahresergebnis finden Sie in den Beilagen und unter www.bankcoop.ch. (Bank Coop/mc/ps)

Über Bank Coop
Die Bank Coop AG ist eine gesamtschweizerisch tätige Bank. Sie offeriert alle wesentlichen Bankprodukte und Dienstleistungen für Privatkunden und KMU. Als kundennahe Bank legt die Bank Coop Wert auf faire Konditionen. Sie differenziert sich durch ein umfassendes Angebot an nachhaltigen Bankprodukten und Engagements. Mit der Dienstleistung «eva» bietet die Bank Coop zudem ein spezielles Angebot für Frauen. Seit 2000 hält die Basler Kantonalbank eine Mehrheitsbeteiligung an der Bank Coop. Der Hauptsitz befindet sich in Basel.

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