Bank Coop-CEO Hanspeter Ackermann. (Foto: Bank Coop)
Basel – Die Bank Coop weist für das erste Halbjahr 2016 einen gegenüber dem Vorjahr leicht tieferen Gewinn aus. Geprägt war das Resultat unter anderem von Investitionen in neue digitale Dienstleistungen und in Umbauprojekte am Hauptsitz und bei den Geschäftsstellen.
So fiel der Geschäftserfolg der BKB-Tochter im ersten Halbjahr um 3,5% auf 31,4 Mio CHF, wie das Institut in einer Medienmitteilung von Donnerstag kommunizierte. Der Reingewinn wiederum lag mit 22,7 Mio CHF um 3,7% unter dem Vorjahresergebnis.
Angesichts des schwierigen Marktumfelds habe die Bank ein gutes Resultat erwirtschaftet, heisst es weiter. So seien beispielsweise im ersten Semester alle Banken mit einem hohen Margendruck und anhaltend tiefen Zinsen konfrontiert gewesen. Dennoch sei es der Bank Coop gelungen, beim Zinserfolg zuzulegen. Der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft belief sich auf 84,1 Mio CHF (+2,5%), der Nettoerfolg auf 84,5 Mio CHF (+1,5%).
Zurückhaltende Anleger
Das erste Halbjahr war auch durch die Unsicherheit an den Finanzmärkten geprägt. So hätten sich die Investoren äusserst passiv verhalten und weniger Transaktionen wie etwa Wertschriftenkäufe getätigt. Vor diesem Hintergrund sank denn auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft der Erfolg auf 29,2 Mio CHF, verglichen mit 31,4 Mio im Vorjahr. Beeinflusst wurde diese Komponente ebenfalls durch den Verzicht auf Retrozessionen. Im Handelsgeschäft wiederum resultierte ein Resultat von 5,4 Mio CHF (-0,9%). Dies hänge primär mit einer leicht tieferen Marktbewertung der Handelsbestände zusammen, teilte das Finanzhaus mit.
Im Kerngeschäft, dem Hypothekengeschäft, habe die Bank ein erfreuliches Wachstum erwirtschaftet. So erhöhten sich die Hypothekarforderungen im Jahresvergleich um 1,3% auf 13,9 Mrd CHF. Dazu beigetragen hätten vor allem die Abschlüsse von Festhypotheken. Der Schweizer Immobilienmarkt tendiere in bestimmten Regionen immer noch zur Überhitzung und im historischen Vergleich sei das Zinsniveau tief, führte die Bank weiter aus. Die Kundeneinlagen wiederum nahmen im Vergleich zum Jahresende 2015 minim um 0,1% bzw. 7,5 Mio auf 11,8 Mrd CHF zu.
Herausforderndes Marktumfeld
Die Bilanzsumme der Bank Coop expandierte gegenüber dem Vorjahr um 0,1% auf 16,6 Mrd CHF. Dies sei das Ergebnis einer gegenläufigen Entwicklung auf der Aktivseite der Bilanz mit höheren Kundenausleihungen von +138,7 Mio CHF und einem um 110 Mio CHF geringeren Bestand an flüssigen Mitteln. Der Rückgang der flüssigen Mittel hänge mit einer weiteren Optimierung des Liquiditätsmanagement zusammen, heisst es dazu.
Für das Gesamtjahr 2016 rechnet das Institut mit einem ähnlichen Ergebnis wie im Vorjahr. Herausforderungen wie der Brexit, die Wachstumsschwäche in China, die politischen Unsicherheiten in der EU und die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen würden das Marktumfeld im zweiten Halbjahr stark prägen. (awp/mc/pg)