Heinz Knecht, CEO Bank Linth LLB AG.
Uznach – Das Jahresergebnis 2011 der Bank Linth steht ganz im Zeichen der Wachstumsinitiative «Crescendo». Die Ausleihungen an Kunden nehmen um rund 250 Mio. Franken zu, die Kundengelder ebenfalls um 149 Mio. Weiter sinkende Zinsmargen, ein unfreundliches Anlageumfeld und ein deutlich höherer Geschäftsaufwand führen zu einem Jahresergebnis von 18.13 Mio. Franken, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 11.3 Prozent entspricht.
Im vergangenen Geschäftsjahr investierte die Bank Linth in ihre Zukunft: Für die Umsetzung der Wachstumsinitiative «Crescendo» verwirklichte sie tatkräftig die ersten Schritte. Georges Knobel, Verwaltungsratspräsident, erklärt: «Wir haben 2011 unsere Organisation mit dem neuen Ressort Private Banking für eine noch bessere Betreuung von vermögenden Privatkunden optimiert. Mit den neuen Geschäftsstellen in Erlenbach und Winterthur haben wir unsere geografische Expansion vorangetrieben. Und unser Versprechen, Bankgeschäfte für unsere Kundschaft ‹richtig einfach› zu machen, soll uns unverwechselbar im Markt positionieren.»
Heinz Knecht, CEO, ergänzt: «Wir vertrauen auf unsere Stärken. Trotz schwierigem Umfeld blicken wir mit Befriedigung auf die geleistete Ausbauarbeit im vergangenen Jahr und mit grosser Zuversicht auf die Profilierungschancen in der Zukunft.»
Gesundes Wachstum in der Bilanz
Erstmals schliesst die Bank Linth ein Geschäftsjahr mit einer Bilanzsumme von über 5 Mrd. Franken ab. Es resultierte ein Zuwachs von 217.3 Mio. (+4.45 %) auf neu 5’099 Mio. Besonders die Kunden-ausleihungen trugen zu diesem Erfolg bei, sie legten um 250 Mio. (+5.81 %) auf 4’553 Mio. zu. Auch die Kundengelder stiegen sehr erfreulich um 149 Mio. auf 3’420 Mio. (+4.55 %). Unter Berücksich-tigung der Depotwertentwicklung beträgt der Netto-Neugeld-Zufluss (Net New Money) 288 Mio.
Berücksichtigt man die beantragte Gewinnverwendung, erhöht sich das Eigenkapital um knapp 11 Mio. Franken (+2.94 %) auf neu 374 Mio., der Eigenmitteldeckungsgrad erreicht damit komfortable 162.4 %. Mit der Kernkapitalquote von 13 % übertrifft die Bank Linth die derzeit gültigen Eigen-mittelvorschriften der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. «Wir sind eine gesunde Bank», unterstreicht Heinz Knecht.
Höhere Aufwände schmälern Jahresgewinn
Das Wachstum der Bank Linth in Form von zwei neuen Geschäftsstellen hat Investitionscharakter und einen deutlich höheren Geschäftsaufwand zur Folge. Die Bank erhöhte den Personalbestand um mehr als 24 zusätzliche Vollzeitstellen gegenüber Ende 2010 (ein Zuwachs von rund 10 %). Der Personalaufwand stieg damit auf 35.77 Mio. Franken an, was einer Zunahme von 2.44 Mio. oder 7.32 % entspricht. Ebenso sorgten die beiden neuen Geschäftsstellen in Erlenbach und in Winter-thur für höhere Sachaufwände. Im Vorjahresvergleich fallen diese um 0.46 Mio. höher aus (+2.01 %) und betragen insgesamt 23.36 Mio.
Das Wachstum bei Ausleihungen und Kundengeldern konnte die engere Zinsmarge nicht ausgleichen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft bleibt mit 64.53 Mio. Franken um rund 1.3 Mio. (-1.98 %) unter dem Vorjahr. Auch der Erfolg aus Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank um 0.97 Mio. (-6.01 %) auf 15.12 Mio., was im schwierigen Marktumfeld und der entsprechenden Zurückhaltung vieler Anleger begründet ist. Erfreulicherweise fiel das Ergebnis des eigenen Handelsgeschäft mit 4.09 Mio. um 1.07 Mio. (+35.48%) höher aus als 2010.
Tiefere Erträge und höherer Aufwand führen schliesslich zu einem um 3.95 Mio. geringeren Bruttogewinn von 26.08 Mio. als im Vorjahr. Nach Berücksichtigung von Abschreibungen, rekordtiefen Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verlusten sowie Steuern und ausserordentlichem Erfolg resultiert ein Jahresgewinn von 18.13 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von 2.3 Mio. oder 11.3 %.
«Wir zahlen jetzt für die Saat, deren Früchte wir später ernten werden. Ich bin erfreut, dennoch ein Ergebnis zu präsentieren, das absolut auf Kurs ist», kommentiert Heinz Knecht das Resultat des vergangenen Geschäftsjahres.
Hoher Zuspruch in der Region
2011 durfte die Bank Linth insgesamt rund 4’200 Neukunden begrüssen. Die Zahl der Aktionäre wuchs ebenfalls an. 9’811 Aktionärinnen und Aktionäre waren per Ende 2011 Miteigentümer der Bank Linth LLB AG – innert fünf Jahren ist dies eine Zunahme von über 1’000 Personen, die sich mit «ihrer» Bank der Region besonders verbunden fühlen.
Unveränderte Dividendenausschüttung
An der Generalversammlung vom 29. März 2012 in der Sporthalle Grünfeld in Rapperswil-Jona wird der Verwaltungsrat wie bereits im Vorjahr die Ausrichtung einer Dividende beantragen. Pro Namenaktie soll unverändert eine Ausschüttung von 12 Franken erfolgen.
Mit Dr. Heinz Knecht, Dr. Josef Fehr sowie Roland Matt sind in dem an der kommenden Generalversammlung zu Ende gehenden Amtsjahr drei Verwaltungsräte aus dem Gremium ausgeschieden. Der Verwaltungsrat beantragt, von den drei Vakanzen nur diejenige von Roland Matt zu besetzen. Mit Christoph Reich steht ein Kandidat zur Verfügung, der mit seinen fundierten Kenntnissen im Bereich Finance & Risk den Verwaltungsrat ideal ergänzt. Christoph Reich ist Chief Financial Offi-cer (CFO) der Liechtensteinischen Landesbank AG und Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung.
Erwartungen für 2012
Ausgehend von der weltweiten Finanz- und Schuldenkrise ist im laufenden Geschäftsjahr mit weiterhin sehr tiefen Marktzinsen zu rechnen. Im Ausleihungsgeschäft wird der Margendruck unvermindert anhalten. Die Wachstumsstrategie wirkt sich im laufenden Jahr insofern belastend auf das Ergebnis aus, als der Geschäftsaufwand für die beiden neuen Geschäftsstellen erstmals für das ganze Geschäftsjahr anfällt, während die Erträge erst sukzessive anfallen und ansteigen werden. Insgesamt rechnet die Bank Linth damit für 2012 gegenüber dem Vorjahr mit einem nochmals entsprechend tieferen Jahresgewinn. (Bank Linth/mc/ps)