David Sarasin, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bank Linth. (Foto: Bank Linth LLB)
Uznach – Die Bank Linth schliesst das Jahr 2015 nach eigenen Angaben mit einem erfreulichen Ergebnis ab. Ihr Jahresgewinn beträgt CHF 20.5 Mio. Damit übertrifft sie das gute Vorjahr um 2.6 Prozent. Dr. Georges Knobel tritt an der Generalversammlung 2016 nach zwölf Amtsjahren aus dem Verwaltungsrat zurück. Als Nachfolger für das Präsidium schlägt der Verwaltungsrat Ralph Peter Siegl vor. Beatrix Frey-Eigenmann stellt sich als neues Mitglied zur Wahl, wie das Institut am Dienstag mitteilt.
«Die Rahmenbedingungen waren 2015 nicht zuletzt aufgrund des Frankenschocks anspruchsvoll», sagt Georges Knobel, Präsident des Verwaltungsrats. «Wir geniessen dank unserem persönlichen Bezug und unserer Nähe auch in diesen Zeiten das Vertrauen unserer Kunden. Dies schlägt sich in einem soliden Wachstum und dem erfreulichen Jahresergebnis nieder. Die Bank Linth bleibt auf Erfolgskurs.»
Gesundes Hypothekenwachstum
Die gesamten Kundenausleihungen lagen am Jahresende 2015 bei CHF 5’380 Mio. (+3.2 Prozent). Der Umfang der Hypothekarforderungen stieg auf CHF 5’155 Mio. (+3.3 Prozent). Damit wurde die Marke von CHF 5 Mia. erstmals überschritten. Die Bank Linth stellte auch 2015 hohe Anforderungen an die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. Die Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft lagen wie in den Vorjahren auf tiefem Niveau.
Zufluss an Netto-Neugeld beinahe verdoppelt
Die Kundengelder stiegen im letzten Jahr um CHF 280 Mio. auf CHF 4’220 Mio. an (+7.1 Prozent). Das hohe Kundenvertrauen zeigte sich anschaulich im Netto-Neugeld-Zufluss (Net New Money). Dieser belief sich auf CHF 348 Mio. Der bereits respektable Betrag des Vorjahrs von CHF 181 Mio. wurde damit fast verdoppelt. Das Total der verwalteten Vermögen erreichte am Jahresende CHF 6’481 Mio., was einer Zunahme von 3.4 Prozent entspricht.
Bilanzsumme über 6 Milliarden
Die Bilanzsumme der Bank Linth stieg um CHF 427 Mio. und betrug Ende 2015 CHF 6’292 Mio. (+7.3 Prozent). Sie lag damit zum ersten Mal über CHF 6 Mia. Die anrechenbaren Eigenmittel nach beantragter Gewinnverwendung verstärkten sich um CHF 15 CHF auf CHF 432 Mio. Der Eigenmitteldeckungsgrad konnte auf 158.8 Prozent gesteigert werden (Vorjahr 156.4 Prozent). Die Bank Linth hält damit die bestehenden Eigenmittelvorschriften komfortabel ein.
Ergebnis leicht über Vorjahr
Der gesamte Geschäftsertrag betrug CHF 87.2 Mio. und lag fast exakt auf dem Niveau des guten Vorjahreswerts. Trotz tiefer Zinsen und enger Margen konnte sich die Bank Linth im Zinsengeschäft mit einem Ergebnis von CHF 60.1 Mio. behaupten (-2.4 Prozent). Dies obwohl die Zinsabsicherungskosten in Folge des Negativzinsentscheids der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stark gestiegen sind. Das Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft stand unter dem Eindruck volatiler Märkte und blieb mit CHF 18.0 Mio. geringfügig hinter dem Vorjahr zurück (-2.6 Prozent). Das Handelsgeschäft legte dank guter Devisenerträge erneut zu und lieferte einen Ergebnisbeitrag von CHF 6.5 Mio. (+15.7 Prozent).
Der Geschäftsaufwand von CHF 56.4 Mio. war gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert (+0.4 Prozent). Darin eingeschlossen ist eine ausserordentliche Zahlung an das amerikanische Justizministerium von CHF 3.8 Mio. nach Beilegung des Steuerstreits. CHF 2.0 Mio. konnten durch bereits gebildete Rückstellungen gedeckt werden. Nach Abschreibungen, ausserordentlichem Ertrag und Aufwand sowie Steuern ergab sich ein Jahresgewinn von CHF 20.5 Mio. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von CHF 0.5 Mio. oder 2.6 Prozent. David Sarasin, Vorsitzender der Geschäftsleitung, sagt dazu: «Mit diesem Resultat hat die Bank Linth ihre operative Leistungsfähigkeit in einem anspruchsvollen Umfeld erneut unter Beweis gestellt.» An der Generalversammlung vom 20. April 2016 in Rapperswil-Jona wird der Verwaltungsrat eine unveränderte Dividende von CHF 8.00 pro Namenaktie beantragen.
Rochaden im Verwaltungsrat
Georges Knobel hat für die kommende Generalversammlung nach zwölf Jahren im Verwaltungsrat der Bank Linth, davon vier als Präsident, seinen Rücktritt angekündigt. Als Nachfolger für das Präsidium wird Ralph Peter Siegl, seit 2013 Mitglied des Verwaltungsrats, vorgeschlagen. «Ralph Siegl hat seit seinem Eintritt in das Gremium substanzielle Beiträge geleistet», sagt Georges Knobel. «Seine Nomination zum Präsidenten gewährleistet die Nachfolge im Sinne der Kontinuität aus den eigenen Reihen. Ralph Siegl ist eine pragmatische Führungspersönlichkeit mit innovativem Geist.»
Als neues Mitglied des Verwaltungsrates wird Beatrix Frey-Eigenmann, wohnhaft in Meilen und Geschäftsleitungsmitglied der Federas Beratung AG, vorgeschlagen. Georges Knobel: «Beatrix Frey-Eigenmann bringt wertvolle Erfahrungen in der Unternehmungsführung und im Projektmanagement mit. Zudem kann die Bank Linth von ihrem breiten betriebswirtschaftlichen Know-how und ihrem weit verzweigten Netzwerk in Politik und Gesellschaft profitieren.» Dr. Heinz Knecht wird per Generalversammlung 2017 im Rahmen seiner Pensionierung den Verwaltungsrat verlassen.
Ausblick 2016
Das Jahr 2016 steht bei der Bank Linth ganz im Zeichen der Umsetzung des neuen Vertriebskonzepts. Es bringt dem Kunden ein neues Beratungserlebnis und eine zukunftsweisende Infrastruktur. Der Start erfolgte bereits im letzten Jahr mit der Eröffnung des neuen Regionensitzes Sargans und des neu gestalteten Standorts in Mels. David Sarasin hält fest: «Unser Ziel ist es, uns laufend an die veränderten Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen. Mit dem neuen Vertriebskonzept trägt die Bank Linth diesem Anspruch Rechnung.» In den kommenden vier Jahren sollen die Kundenzonen sämtlicher Geschäftsstellen für die «Bank der Zukunft» umgerüstet werden.
Im Rahmen dieser Neuorientierung wird der Hauptsitz der Bank Linth in Uznach 2016 einer Gesamtsanierung unterzogen. Als klares Bekenntnis zum Standort soll das Gebäude und damit auch die Gemeinde dank der Renovation an Attraktivität und Ausstrahlung gewinnen. Zudem wird die Fassade der Geschäftsstelle in Rapperswil modernisiert und aufgefrischt. Die durch diese Umbauten entstehenden Mehrkosten sollten mit Erträgen aus dem Verkauf von Liegenschaften weitgehend gedeckt werden.
Mit Blick auf die Gesamtwirtschaft geht die Bank Linth von einem anforderungsreichen Jahr 2016 aus. Voraussagen zu den Erträgen sowohl im Zinsen- als auch im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft sind in der aktuellen Situation schwierig. Die Bank Linth blickt zuversichtlich in die Zukunft. (Bank Linth/mc/ps)
Ralph Peter Siegl
Ralph Peter Siegl, Jahrgang 1966, wohnhaft in Wolfhausen ZH, erlangte Diplome in Staatswissenschaften an der Universität St. Gallen (HSG) und in Wirtschaftswissenschaften an der London School of Economics and Political Science (LSE). Nach zweijähriger Tätigkeit im Integrationsbüro EDA/EVD des Bundes in Bern und Brüssel arbeitete Ralph Siegl über zehn Jahre bei einem weltweit tätigen Nahrungsmittelkonzern. Er nahm dabei leitende Positionen in der Schweiz sowie in Übersee wahr. Seit 2006 ist Ralph Siegl Chief Executive Officer (CEO) der Confiseur Läderach AG in
Ennenda GL, dem Stammhaus der Läderach Gruppe. Er prägt seither die erfolgreiche und dynamische Entwicklung des national und international tätigen Glarner Familienunternehmens massgeblich mit. Ralph Siegl ist seit 2010 Verwaltungsrat der Gübelin Holding AG, Luzern, und seit 2013 Verwaltungsrat der Bank Linth.
Beatrix Frey-Eigenmann
Beatrix Frey-Eigenmann, Jahrgang 1966, wohnhaft in Meilen ZH, erwarb an der Universität St. Gallen (HSG) das Lizentiat der Staatswissenschaften. Sie war anschliessend während fünf Jahren beim Bundesamt für Energie in Bern tätig, zu Beginn als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Aktionsprogramm Energie 2000, danach während drei Jahren als Leiterin der Dienststelle Energie 2000. 1996 trat Frau Frey-Eigenmann als Beraterin, Geschäftsstellen- und Projektleiterin in die Federas Beratung AG in Zürich ein. Seit 2009 ist sie in diesem Unternehmen Partner, seit 2015 Mitglied der Geschäftsleitung. Frau Frey-Eigenmann ist Kantonsrätin FDP und Präsidentin der Finanzkommission des Zürcher Kantonsrats sowie Gemeinderätin in Meilen ZH. Sie nimmt zudem diverse Verwaltungs- und Stiftungsratsmandate wahr.
Zur Bank Linth
Die Bank Linth ist eine regional verankerte Universalbank mit aussergewöhnlicher Kundennähe, ausgezeichnetem, persönlichem Kundenservice und attraktiver Angebotspalette. Die 1848 gegründete Bank Linth bedient rund 65’000 Kundinnen und Kunden an 19 Standorten zwischen Winterthur und Bad Ragaz. Das börsenkotierte Unternehmen (SIX Swiss Exchange – Symbol: LINN) befindet sich mehrheitlich im Besitz der Liechtensteinischen Landesbank AG sowie weiteren rund 10’500 überwiegend in der Region wohnhaften Aktionären.