Uznach – Zufriedene Töne schlägt man bei der Bank Linth nach dem ersten Halbjahr 2017 an. Es sei ein erfolgreicher Geschäftsverlauf gewesen, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, David Sarasin, anlässlich der Medienkonferenz am Donnerstag. Alle Geschäftsbereiche hätten zu dem Wachstum beigetragen und auch für das zweite Halbjahr stünden die Zeichen nicht schlecht.
«Vorausgesetzt, dass sich die Markkonditionen und das allgemeine Umfeld in der zweiten Jahreshälfte nicht grossartig verändern, dürften wir ein ähnliches Wachstum wie in den ersten sechs Monaten erzielen», kündigt der Manager an. Dabei könnte gerade die Kostenseite aber in den nächsten sechs Monaten besser als in der ersten Jahreshälfte ausfallen.
Das liegt daran, dass die Sanierung des Hauptsitzes in Uznach abgeschlossen ist. Er alleine hatte beim Sachaufwand im ersten Halbjahr für einen Anstieg von etwa 1 Mio CHF gesorgt. «Diese Kosten werden im weiteren Verlauf nicht noch einmal anfallen», so Sarasin.
Weniger Kosten im zweiten Halbjahr
Um bei den Kosten zu bleiben: Insgesamt sind die Sachaufwendungen um 1,5 Mio CHF auf 14,5 Mio CHF gestiegen. Die halbe Million geht auf das Konto der neuen digitalen Lösungen, die in Betrieb genommen wurden. Hier wiederum werde es auch weiterhin zu Kosten kommen, da die Prozesse durchgehend verbessert und bearbeitet werden. Ansonsten «sind wir auch weiterhin darum bemüht, die Kosten unter Kontrolle zu halten, was uns bislang gelungen ist», so Sarasin.
Die guten Nachrichten, die der Manager für seine Aktionäre hatte: Sowohl auf Ertrags- als auch Gewinnseite ist die Bank gewachsen. Den Geschäftsertrag beziffert das Finanzinstitut mit 46,7 Mio CHF, ein Plus von 9,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für den wichtigsten Ertragspfeiler, das Zinsengeschäft, verbuchte die Bank einen Bruttoerfolg von 32,1 Mio (+4,1%). Wie die Bank schreibt, trägt das Zinsgeschäft 70% zum Geschäftsertrag bei.
Geringerer Zinsaufwand
«Wir haben einen Rückgang im Zins- und Diskontertrag von 2,6 Mio verbucht, konnten diesen durch den abnehmenden Zinsaufwand von 4,0 Mio CHF aber mehr als kompensieren», führt Urs Isenrich aus, der das Kredit-, Finanz- und Risikomanagement leitet.
Dass der Nettoerfolg über dem Bruttoerfolg liege, begründet er mit Veränderungen in der Position «ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft». Denn hier ergab sich im ersten Semester 2017 eine Nettoauflösung von 0,9 Mio. Im Vorjahressemester wurden dagegen netto 0,6 Mio ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen gebildet.
Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 10,6% auf 9,7 Mio. Dieses Geschäft habe sich mit einem Anteil von rund 20% am Geschäftsertrag zu einer stabilen Grösse entwickelt. Im Handelsgeschäft nahm der Erfolg um 9,8% auf annähernd 3,2 Mio zu. Es basiere vor allem auf dem Devisengeschäft mit den Kunden. Dabei hätten vor allem die Firmenkunden Absicherungsgeschäfte getätigt.
Der gesamte Geschäftsaufwand belief sich auf 30,6 Mio CHF, was einen Anstieg um 5,3% bedeutet. Damit resultierte dem Strich ein Halbjahresgewinn von 10,8 Mio CHF, ein Plus von 7,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Hypothekarforderungen über dem Branchenschnitt
Die Kundenausleihungen, die Forderungen gegenüber Kunden und Hypothekarforderungen umfassen, sind in den ersten Monaten um 2,3% auf 5,7 Mrd CHF gestiegen. Die Hypothekarforderungen allein nahmen um 2,5% auf 5,5 Mrd zu. «Damit liegen wir über dem Branchendurchschnitt», betont Sarasin. Die Kundengelder, die sich aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen zusammensetzen, sind mit +1,3% gegenüber Ende 2016 ebenfalls gestiegen.
Bei den Neugeldern (Net New Money) hat die Bank dagegen trotz breiter Bruttozuflüsse auf dem Niveau der Vorjahre netto einen Abfluss von 134,2 Mio CHF verbucht. Dies sei auf den Abgang eines einzelnen grossen institutionellen Kunden zurückzuführen. Das Total der verwalteten Kundenvermögen stieg auf 6,9 Mrd CHF nach 6,8 Mrd per Ende 2016. (awp/mc/pg)