Bank Linth LLB-CEO David Sarasin.
Uznach – Die Bank Linth LLB hat im Geschäftsjahr 2012 unter dem Strich deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Sinkende Zinsmargen und höhere Aufwendungen als Folge der Wachstumsstrategie Crescendo waren dafür verantwortlich. Vor diesem Hintergrund wurde ein Kostensenkungsprogramm aufgelegt, das die Schliessung von fünf Schalterstandorten zur Folge hat. Für das laufende Jahr rechnet die Bank mit einem Jahresgewinn auf Vorjahreshöhe.
Die Bank erfreute sich 2012 zwar eines weiteren Volumenwachstums, doch konnte dieses die weiter sinkenden Zinsmargen nicht wettmachen. So nahm der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 1,3% auf 63,7 Mio CHF ab. Im Handelsgeschäft führten tiefere Devisenerträge zu einem Rückgang um 10% auf 3,7 Mio. Gegen den Trend von rückläufigen Börsenumsätzen stieg dagegen der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 4% auf 15,7 Mio.
Höhere Kosten wegen Wachstumsstrategie Crescendo
Der Bruttoertrag verminderte sich somit um 0,6% auf 84,7 Mio CHF. Dem stand wegen des Aufbaus der 2011 eröffneten Geschäftsstellen in Erlenbach und Winterthur höhere Aufwendungen von 62,5 Mio CHF (+5,7%) gegenüber. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand wegen der Neueinstellungen um 1,5% auf 36,3 Mio und der Sachaufwand erhöhte sich aufgrund höherer Marketingausgaben und Kosten für die Erneuerung der Standorte in Altendorf, Pfäffikon und Rapperswil um 12,3% auf 26,2 Mio.
Es resultierte somit ein Bruttogewinn von 22,1 Mio CHF (-15,1%). Nach Berücksichtigung von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verlusten sowie Steuern und ausserordentlichem Erfolg belief sich der Jahresgewinn auf 15,5 Mio, was einem Rückgang von knapp 15% entspricht.
Kundenausleihungen erhöhen sich um 3,5 %
Die Bilanzsumme betrug per Ende Jahr 5,3 Mrd nach 5,1 Mrd CHF im Vorjahr. Die Kundenausleihungen erhöhten sich um 3,5% auf 4,7 Mrd, die Hypothekenausleihungen stiegen dabei um 5,1% auf 4,4 Mrd. Die Kundengelder legten um 5,4% auf 3,6 Mrd zu. Den Netto-Neugeld-Zufluss beziffert das Institut auf 119 Mio nach 288 Mio im Vorjahr.
Das Eigenkapital stieg um knapp 14 Mio auf 387 Mio CHF, der Eigenmitteldeckungsgrad erreichte 167,3% (VJ 162,4%).
2013 Gewinn auf Vorjahresniveau erwartet
Für das laufende Jahr rechnet das Institut mit einem Jahresgewinn auf Vorjahreshöhe. Der Marktausblick präsentiere sich ähnlich wie im Vorjahr. «Wir sind zwar gut im Markt positioniert, müssen uns aber – wie alle Banken – an das veränderte Umfeld anpassen», sagte in der Mitteilung Verwaltungsratspräsident Georges Knobel. Deswegen hat die Bank Massnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung ergriffen. Im Zuge dessen werden im laufenden Jahr die Schalterstandorte in Hombrechtikon, Gommiswald, Kempraten, Weesen und Erlenbach aufgehoben. Den Kunden in Erlenbach würden weiterhin Beratungsdienstleistungen vor Ort angeboten und an allen Standorten blieben Bancomaten bestehen, heisst es weiter.
«Wir verfügen damit auch künftig über ein sehr dichtes Geschäftsstellennetz», sagte CEO David Sarasin. Die Bank Linth werde weiter gezielt investieren, zum Beispiel in das Mobile Banking sowie in die Ausgestaltung der Geschäftsstellen. «Zu gegebener Zeit werde auch in die weitere regionale Expansion investiert», so Sarasin. (awp/mc/pg)