David Sarasin, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bank Linth. (Foto: Bank Linth LLB)
Uznach – Die Halbjahreszahlen der Bank Linth stehen ganz in Zeichen eines schwierigen Marktumfeldes. Während das Institut unter dem Strich den Gewinn auf Vorjahresniveau halten konnte, schlug sich das Negativzinsumfeld vor allem auf den Erfolg im Zinsgeschäft nieder. Den Ausblick für das Gesamtjahr hält die Bank in ihrer Mitteilung vom Dienstag immer noch sehr vorsichtig. Für 2015 rechne man mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau – vorausgesetzt die Bedingungen ändern sich nicht weiter.
Zwischen Januar und Juni erzielte die mehrheitlich zur LLB-Gruppe gehörende Bank einen Geschäftsertrag in Höhe von 42,8 Mio CHF, ein Minus von 5,6% gegenüber dem ersten Halbjahr 2014. Dies lag vor allem am wichtigen Zinsgeschäft, in dem der Erfolg um 7,7% auf 28,9 Mio CHF zurückging.
Hauptgrund hierfür sei das historisch tiefe Zinsniveau, das zu erhöhten Kosten im Zusammenhang mit der Risikoabsicherung gegen steigende Zinsen geführt habe, heisst es. Umschichtungen von auslaufenden hochverzinslichen in neue tiefverzinsliche Ausleihungen hätten zusätzlich belastet. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft ist mit einem Anteil von 70% nach wie vor die wichtigste Ertragssäule des Instituts.
Deutliche Zuwächse im Handelsgeschäft durch SNB-Entscheid
Anders die Erfolgsentwicklung im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie dem Handelsgeschäft. Hier legte die Bank zum Teil deutlich zu. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Erfolg um 3,6% auf 9,2 Mio CHF. Dies lag unter anderem an höheren Erträgen aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft. Der Anteil dieses Bereichs am Geschäftsertrag liegt weiterhin bei 20%.
Im Handelsgeschäft stieg der Erfolg mit einem Plus von 33,9% auf 3,1 Mio CHF am deutlichsten. Der Hauptgrund hierfür sei ein höheres Devisenhandelsvolumen zu Beginn des Geschäftsjahres – eine Folge des SNB-Entscheids, die Euro-Mindestgrenze aufzuheben.
Höherer Aufwand durch Einigung mit US-Behörden
Der Geschäftsaufwand stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum um 6,1% zu auf 29,2 Mio CHF. Dies lag vor allem am Sachaufwand. Dieser nahm wegen der Zahlung an das US-Justizministerium im Zusammenhang mit der Einigung im US-Steuerstreit in Höhe von 3,8 Mio CHF zu. In den Vorjahren gebildete Rückstellungen für die US-Steuerthematik seien zweckkonform verwendet worden. Der Nettoeffekt auf den Sachaufwand betrage daher noch 1,8 Mio CHF.
Der Geschäftserfolg fiel um knapp 24% auf 12,2 Mio CHF. Dass die Bank ihren Halbjahresgewinn bei 11,5 Mio CHF stabil halten konnte, wertet sie angesichts des schwierigen Marktumfeldes als Erfolg.
Kundengelder 3,5 % über dem Vorjahreswert
Die Bilanzsumme betrug per 30. Juni knapp 6,2 Mrd CHF, was einem Anstieg von 5% gegenüber Ende 2014 entspricht. Die Kundenausleihungen erhöhten sich um 1,7% auf 5,3 Mrd. Die Kundengelder standen mit knapp 4,1 Mrd CHF um 3,5% über dem Wert von Ende 2014.
Im Februar noch hatte sich die Bank Linth beim Blick auf das Gesamtjahr betont vorsichtig gezeigt. Sehr viel konkreter wird sie auch nach dem ersten Halbjahr nicht. Die Entwicklung des Zinsniveaus und der Finanzmärkte blieben auch weiterhin Unsicherheitsfaktoren. «Bei unveränderten Marktbedingungen und ohne weitere unerwartete Ereignisse geht die Bank Linth von einem Ergebnis in Vorjahreshöhe aus,» stellt das Institut am Ende in Aussicht. (awp/mc/pg)