Uster – Die Bank Linth (SIX: LINN) hat im Geschäftsjahr 2020 nach eigenen Angaben ein solides Ergebnis erzielt. Der Jahresgewinn belief sich auf CHF 25.0 Mio. und lag damit in dem von der Coronapandemie belasteten Umfeld um 4.0 Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Der Verwaltungsrat beantragt den Aktionärinnen und Aktionären eine unveränderte Dividende von CHF 10.00 pro Aktie.
Die Bank Linth erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Geschäftsertrag von CHF 92.7 Mio., was einem Rückgang gegenüber 2019 um 5.2 Prozent entspricht. Dies ist weitgehend darauf zurückzuführen, dass die Bank vor dem Hintergrund der Coronakrise die Risikovorsorge erhöhte und Wertberichtigungen für Kreditrisiken im Umfang von CHF 1.7 Mio. vornahm, während im Vorjahr Wertberichtigungen von CHF 2.5 Mio. aufgelöst werden konnten.
Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft ging entsprechend um 3.1 Prozent auf CHF 66.0 Mio. zurück. Auf Brutto-Basis stieg der Zinserfolg um 3.1 Prozent auf CHF 67.6 Mio. an. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft belief sich auf CHF 19.2 Mio. (-7.5%). Dieser Rückgang ist vorwiegend auf die im Vergleich zum Vorjahr tiefer ausgefallenen performancebedingten Erträge zurückzuführen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft betrug CHF 5.8 Mio. (-15.9%). Dies lag unter anderem an der eingeschränkten Reisetätigkeit von Kundinnen und Kunden und dem damit verbundenen tieferen Erlös aus dem Fremdwährungsgeschäft.
Dank eines strikten Kostenmanagements blieb der Geschäftsaufwand im Jahr 2020 stabil auf CHF 58.5 Mio. (-0.3%). Der Personalaufwand belief sich dabei auf CHF 31.1 Mio. (+1.1%), und der Sachaufwand betrug CHF 27.4 Mio. (-1.9%). Unter dem Strich erzielte die Bank Linth 2020 einen Jahresgewinn von CHF 25.0 Mio. Dieser fiel um 4.0 Prozent tiefer aus als das Rekordergebnis 2019, das eine Stärkung der Reserven für allgemeine Bankrisiken ermöglicht hatte.
Der Verwaltungsrat wird den Aktionärinnen und Aktionären an der Generalversammlung vom 22. April 2021 eine unveränderte Dividende von CHF 10.00 pro Namenaktie beantragen. Wie bereits mitgeteilt, wird die Generalversammlung wegen der mit der Coronapandemie verbundenen Unsicherheit auch in diesem Jahr ohne Publikum stattfinden.
COVID-19-Kredite
In den per Ende 2020 ausgewiesenen Kundenausleihungen von insgesamt CHF 6’258.4 Mio. (+1.5%) sind COVID-19-Kredite in der Höhe von CHF 52 Mio. enthalten. Auch ohne Berücksichtigung der COVID-19-Kredite stiegen die Kundenausleihungen leicht an (+0.6%). Die Hypothekar¬forderungen erhöhten sich mit CHF 6’040.6 Mio. um CHF 41.6 Mio. (+0.7%). Die Kundengelder sanken um 2.3 Prozent auf CHF 4’744.1 Mio.
Anhaltend solide Kapitalbasis
Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5.2 Prozent auf CHF 8’300.4 Mio. per Ende 2020. Mit anrechenbaren Eigenmitteln von CHF 527.6 Mio. (+3.3%), die einem Eigenmitteldeckungsgrad von 190.5 Prozent (Vorjahr: 162.6%) entsprechen, verfügt die Bank Linth weiterhin über eine solide Kapitalbasis.
Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende 2020 auf CHF 7’226.7 Mio. gegenüber CHF 7’506.8 Mio. per Ende 2019 (-3.7%). Die Bank Linth verzeichnete einen Netto-Neugeldabfluss in Höhe von CHF 262.6 Mio., was auf den Abfluss von Geldern eines institutionellen Grosskunden zurückzuführen ist. Dem standen erfreuliche Zuflüsse bei Privat- und Firmenkundenvermögen gegenüber.
Verstärkter Kundenfokus
Mit ihren 19 Standorten in der Region und ausgebauten digitalen Zugängen konnte die Bank Linth den Kundenkontakt auch während der Coronakrise uneingeschränkt aufrechterhalten. Das Konzept der modernisierten Geschäftsstellen mit offenen Beratungs- und Arbeitszonen, ergänzt durch 24-Stunden-Zonen mit Bargeldbezugs- und Einzahlungsmöglichkeiten, stösst auf gute Resonanz. Die Bank Linth setzt auf ein regional verankertes Standortnetz und hat in den letzten Jahren gezielt in eine moderne, flexibel einsetzbare Infrastruktur investiert. CEO David Sarasin: «Wir haben aufgrund der Coronapandemie den nächsten Schritt unserer Standortstrategie schneller umgesetzt: Um unser Geschäftsstellennetz weiterhin aufrechterhalten zu können, setzen wir mehrheitlich auf das bereits bestens etablierte ‹on demand› Prinzip. Unsere Kunden können sich so an jedem der 19 Standorte von einem Fachspezialisten nach Wahl beraten lassen. Öffnungszeiten im klassischen Sinn gehören der Vergangenheit an – ganz ähnlich wie bei anderen Dienstleistungsbetrieben.» Im Oktober 2020 wurden die Umbauarbeiten der Geschäftsstelle in Rüti beendet, und als letzter Standort wird jener in Stäfa in den kommenden Monaten umgebaut.
Mit den per 1. Januar 2021 umgesetzten organisatorischen Anpassungen verstärkt die Bank Linth den Kundenfokus. So wurden per Anfang 2021 sämtliche Funktionen an der Schnittstelle zum Kunden in einem neu geschaffenen Ressort zusammengefasst.
Mit der weiterhin stark durch die Pandemie belasteten wirtschaftlichen Gesamtsituation gestaltet sich ein Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 schwierig. Die Bank Linth ist dank ihrer gefestigten Kapitalbasis und ihrer regionalen Verankerung auch in herausfordernden Zeiten ein verlässlicher Partner für ihre Kundinnen und Kunden. Sie strebt wieder ein solides Jahresergebnis an. (awp/mc/ps)