Bank of America bleibt an Leine der Notenbank
Bank of America-CEO Brian Moynihan.
Charlotte – Die Bank of America bleibt an der Leine der US-Notenbank Fed. Anders als viele Konkurrenten darf das Institut damit noch nicht wieder freier über sein Geld verfügen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Bank darf etwa ihre Dividende nicht wie geplant erhöhen. Grund für die anhaltenden Restriktionen ist, dass das Geldhaus bei einem neuerlichen Stresstest schwächer abschnitt als viele Konkurrenten.
Die Aktie verlor im vorbörslichen US-Handel deutlich. Die Ankündigung macht deutlich, dass es zwischen den Banken in den USA weiterhin grosse Unterschiede gibt. So lockerte die Fed nach einem neuerlichen Stresstest die nach der Finanzkrise eingeführten Auflagen für viele Institute, deren Kapitalausstattung sich deutlich verbessert hatte. Zu ihnen gehört etwa Branchenprimus JPMorgan Chase. Das Haus hatte vergangenen Woche gleich eine deutlich höhere Dividende sowie einen milliardenschweren Aktienrückkauf angekündigt. Auch Rivale Wells Fargo darf sich wieder freigiebiger zeigen.
Gespräche mit Fed weiterführen
Die Bank of America hatte gehofft, ebenfalls zu diesem Kreis zu gehören. Noch will das Institut aber nicht aufgeben. Das Management sei weiter in Gesprächen mit der Fed und hoffe, doch noch die Dividende in der zweiten Jahreshälfte anheben zu können, hiess es. Die Bank of America zahlt derzeit lediglich eine symbolische Dividende von einem Cent je Aktie. Vor der Krise waren es noch 64 Cent.
245 Mrd Dollar in Finanzsektor gepumpt
In der Finanzkrise hatte der Staat gleich mehrere grosse Institute retten müssen und 245 Milliarden Dollar an Steuergeldern aus seinem Rettungstopf in den Sektor gepumpt. 244 Milliarden Dollar davon hat der Staat schon wieder eingesammelt, wie das Finanzministerium jüngst mitteilte. Die US-Grossbanken schreiben fast alle schon wieder fette Gewinne. Dagegen geht es vielen US-Regionalbanken weiterhin schlecht – alleine in diesem Jahr sind schon 25 umgekippt. (awp/mc/ss)