Brian Moynihan, CEO Bank of America. (Foto: BoA)
Charlotte – Fragwürdige Geschäfte aus der Vergangenheit bremsen die Bank of America weiterhin aus. Im zweiten Quartal sackte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar ab, wie das zweitgrösste Bankhaus der USA mitteilte.
Das Institut verbuchte für Rechtsstreitigkeiten vor allem um Hypotheken-Deals aus der Zeit vor der Finanzkrise eine weitere Belastung in Höhe von 4 Milliarden Dollar. Das machte die Fortschritte im Tagesgeschäft zunichte, das besser lief als von Analysten erwartet. Die Aktie fiel um 2 Prozent.
Einigung mit Versicherer AIG
Eine Einigung verkündete die Bank of America mit AIG . Die Bank zahlt für strittige Hypothekengeschäfte nun 650 Millionen Dollar als Schadensersatz an den Versicherer. AIG war in der Finanzkrise durch Fehlspekulationen an den Rand des Ruins gerückt. Der Staat sprang mit einem Rettungspaket über 182 Milliarden Dollar ein.
Die Bank of America zählt zu den grössten Verlierern der Finanzkrise. Zweifelhafte Geschäfte belasteten sie bereits mit 55 Milliarden Dollar. Derzeit verhandelt das Institut über einen Vergleich mit zahlreichen US-Behörden. Nach Informationen des «Wall Street Journal» vom Mittwoch bietet die Bank 13 Milliarden Dollar. Unklar ist, ob diese dem Justizministerium und anderen Behörden reicht.
Rechtsstreitigkeiten kosten Milliarden
Schon im ersten Quartal hatten die Rechtsstreitigkeiten mit 6 Milliarden Dollar zu Buche geschlagen und dem Konzern einen Millionenverlust eingebrockt. Die Bank hatte sich das Gros der Probleme 2008 durch den Kauf des Immobilienfinanzierers Countrywide eingefangen. Dieser hatte Kredite auch an finanziell schwache Hausbauer vergeben. Das rächte sich in der Wirtschaftskrise, als Schuldner ihren Job verloren und ihre Raten plötzlich nicht mehr zahlen konnten.
Vergleiche geschlossen
Wall-Street-Banken hatten die Kredite zu Hypothekenpapieren verpackt und an Investoren verkauft. In der Krise brach der Wert der Papiere ein. Die Investoren beschwerten sich daraufhin, die Banken hätten sie über die wahren Risiken im Unklaren gelassen.
Zahlreiche Banken sind, um die Streitigkeiten aus der Welt zu schaffen, Vergleiche mit Investoren und den Behörden eingegangen. So stimmte JPMorgan Chase auf Druck des Justizministerium im vergangenen Jahr der Zahlung von 13 Milliarden Dollar zu. Die Citigroup hatte am Montag einen 7 Milliarden Dollar schweren Vergleich verkündet, was ihr die Bilanz im zweiten Quartal verhagelte.(awp/mc/pg)