Bank of America mit deutlichem Gewinnsprung

Bank of America mit deutlichem Gewinnsprung
Brian Moynihan, CEO Bank of America.

Brian Moynihan, CEO der Bank of America.

Charlotte – Die Erholung am US-Häusermarkt und ein strikter Sparkurs haben der Bank of America die Jahresbilanz gerettet. Trotz Milliardenstrafen für die Sünden der Vergangenheit verdreifachte sich der Gewinn im vergangenen Jahr auf 4,2 Milliarden Dollar, wie die Bank am Donnerstag mitteilte.

Der seit rund drei Jahren amtierende Unternehmenschef Brian Moynihan konnte damit einen weiteren Erfolg vermelden. So schaffte er erst Anfang des Jahres einen Rechtsstreit mit dem staatlichen Hausfinanzierer Fannie Mae aus der Welt, bei dem es um fragwürdige Hypothekengeschäfte ging. Zudem einigte sich Moynihan mit den US-Aufsichtsbehörden auf einen Vergleich, um die Ermittlungen wegen Schlampereien bei Hauspfändungen zu beenden.

3,8 Mrd Dollar für Sünden der Vergangenheit
Das kostete die zweitgrösste US-Bank zwar im vergangenen Jahr zusammen 3,8 Milliarden Dollar, löste damit aber weitere von Moynihans Vorgänger geerbte Probleme. Die Bank of America war durch den Kauf des Immobilienfinanzierers Countrywide und der Investmentbank Merrill Lynch tief in den Strudel der Finanzkrise gezogen worden und knabbert bis heute an den Folgen.

Erholung am Häusermarkt
Erleichterungen brachten zuletzt die deutlich gesunkenen Aufwendungen und eine stark eingedampfte Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle. Seitdem die Wirtschaft in den USA auf Erholungskurs ist, zahlen die Menschen wieder pünktlicher ihre Raten. Auch die Hausverkäufe und damit die Preise ziehen an. Moynihan hatte 2010 den langjährigen Chef der Bank abgelöst, Ken Lewis. Der 53-Jährige baute seitdem die Risiken ab und stricht Tausende von Stellen. Am Aktienmarkt wurde dieser Kurs im vergangenen Jahr honoriert. 2012 hatte sich der Kurs der Aktie praktisch verdoppelt – das Papier war damit der beste Wert im US-Standardwerteindex Dow Jones.

Citigroup schert aus Erfolgsreigen der US-Banken aus
Hohe Verluste beim Verkauf von Beteiligungen und andere Sondereffekte haben hingegen der Citigroup das Ergebnis verhagelt. Anders als die wichtigsten Konkurrenten konnte die drittgrösste US-Bank den Gewinn im vergangenen Jahr nicht steigern. Der Überschuss sei um ein Drittel auf 7,5 Milliarden Dollar gesunken, teilte das Unternehmen mit. Experten hatten zwar mit einem Gewinnrückgang gerechnet, sind aber von der Höhe überrascht.

Sünden der Vergangenheit kosten viel Geld
«Unser Ergebnis ist geprägt von einem weiter herausfordernden Umfeld für die Bank», sagte der seit Herbst amtierende Konzernchef Michael Corbat. Zudem kostet das Aufarbeiten der Sünden der Vergangenheit weiter viel Geld. Corbat, der Mitte Oktober den langjährigen Bankchef Vikram Pandit abgelöst hatte, will die Gewinne in den kommenden Jahren unter anderem mit einem massiven Abbau von Stellen sowie Verkauf von Beteiligungen wieder steigern.

Kosten sollen weiter gesenkt werden
Im Dezember hatte er den Abbau von 11.000 der zuletzt rund 262.000 Stellen angekündigt. Das soll die Kosten senken und die Bank im rauen wirtschaftlichen Umfeld wettbewerbsfähiger machen. Betroffen sind vor allem Mitarbeiter im Privatkundengeschäft, aber auch zahlreiche Investmentbanker. Dutzende Filialen rund um den Globus fallen weg. Das Privatkundengeschäft in Pakistan, Rumänien, der Türkei, Paraguay und Uruguay soll entweder verkauft oder deutlich zurückgefahren werden. (awp/mc/pg)

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