Bank of America muss Rekordstrafe wegen Hypothekendeals zahlen
Bankchef Brian Moynihan.
Washington – Die Finanzkrise 2008 holt die Bank of America ein: Das Institut büsst mit einem Rekordvergleich über 16,65 Milliarden Dollar (12,5 Mrd Euro) für Zockereien am Hypothekenmarkt, wie US-Justizminister Eric Holder am Donnerstag in Washington mitteilte.
Das ist der höchste Betrag, den ein Unternehmen jemals in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung mit der US-Regierung zahlen musste. Der Gewinn je Aktie (EPS) im dritten Quartal dürfte wegen der Strafzahlung um 43 US-Cent geringer ausfallen, hiess es von der Bank.
Justiz: Bank verschwieg Risiken
Der Bank of America wird vorgeworfen, Investoren beim Verkauf von mit Immobilienkrediten besicherten Wertpapieren hinters Licht geführt zu haben. Die Papiere gelten als Auslöser der Finanzkrise 2008.
Nach Ansicht der US-Justiz hat die Bank den Käufern vor dem Zusammenbruch des Häusermarkts verschwiegen, wie schlecht es um die in den Wertpapieren enthaltenen Kredite stand.
Andere Banken haben bereits Milliarden gezahlt
Die US-Behörden haben schon zahlreiche Grossbanken wegen solcher Hypotheken-Deals zur Kasse gebeten. Zuletzt musste die Citigroup mit sieben Milliarden Dollar dran glauben.
Bisher konnte der US-Konkurrent JPMorgan den Vergleichsrekord für sich beanspruchen. Die Bank zahlte im November wegen ähnlicher Vorwürfe 13 Milliarden Dollar.
«Brandbeschleuniger»
Gebündelte Kreditpakte, die an Investoren in aller Welt verkauft wurden, gelten als Brandbeschleuniger der grossen Finanzkrise, die 2008 im Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers eskalierte.
Die Bank of America hatte sich im März bereits nach langem Ringen dazu bereiterklärt, die beiden staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac mit 9,5 Milliarden Dollar zu entschädigen. Insgesamt wurde das Institut mit mehr als 60 Milliarden Dollar für riskante Hypothekengeschäfte zur Rechenschaft gezogen. (awp/mc/upd/ps)