Bankchef Brian Moynihan.
New York – Diesen Rekord würde die Bank of America sicher lieber jemand anderem überlassen: Dem «Wall Street Journal» zufolge steht das Finanzinstitut kurz vor einem Vergleich mit dem US-Justizministerium für 16 bis 17 Milliarden US-Dollar. Das wäre der höchste jemals bezahlte Betrag in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung zwischen der US-Regierung und einem Unternehmen.
Bei dem Verfahren geht es um Vorwürfe, die Bank habe Investoren beim Verkauf von Hypothekenpapieren hinters Licht geführt. Bank of America habe den Grundzügen der Einigung nach einem Telefongespräch zwischen Unternehmenschef Brian Moynihanh und US-Justizminister Eric Holder zugestimmt, berichtete die Zeitung am Mittwoch auf ihrer Internetseite unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
JPMorgan bisheriger «Rekordhalter»
Bisher kann der US-Konkurrent JPMorgan den Vergleichsrekord für sich beanspruchen. Die Bank zahlte im November wegen ähnlicher Vorwürfe 13 Milliarden Dollar. Die US-Behörden haben zahlreiche Grossbanken wegen Hypotheken-Deals zur Kasse gebeten. Die Bank of America selbst hatte sich nach langem Ringen im März dazu bereiterklärt, die beiden staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac mit 9,5 Milliarden Dollar zu entschädigen
Bei der Bank of America summierten sich Strafen und Vergleiche seit 2009 auf mehr als 25 Milliarden Dollar, errechnete die «FT». Die Bank hatte sich das Gros der Probleme durch den Kauf der Investmentbank Merrill Lynch und des Immobilienfinanzierers Countrywide eingefangen. (awp/mc/ps)