Notenbank-Gouverneur Mark Carney.
London – Die britische Notenbank hält ihren lockeren Kurs vorerst bei. Der Leitzins liege weiter bei 0,5 Prozent, teilte die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung in London mit. Bankvolkswirte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Auch das Volumen der Anleihekäufe wurde nicht verändert. Der Betrag von 375 Milliarden Pfund ist bereits seit Herbst 2012 ausgeschöpft, seither kauft die Notenbank keine zusätzlichen Anleihen mehr. Allerdings investiert sie die Erträge aus fälligen Wertpapieren in neue Schuldtitel.
Von der Bank of England wird erwartet, dass sie im Laufe des ersten Halbjahres 2015 mit Zinsanhebungen beginnt. Vermutlich wird sie als erste grosse Notenbank der Welt die Zinswende einleiten. Der Grund: Die britische Wirtschaft wächst derzeit so stark wie keine andere grosse Industrienation. Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich dementsprechend gebessert. Die einst hohe Arbeitslosigkeit ist stark zurückgegangen.
Preisauftrieb bleibt schwach
Allerdings gibt es auch Gründe, die gegen baldige Zinsanhebungen sprechen. So bleibt das Lohnwachstum immer noch deutlich hinter dem Beschäftigungswachstum zurück. Der allgemeine Preisauftrieb ist ebenfalls schwach. Hinzu kommt, dass sich zahlreiche Frühindikatoren zuletzt eingetrübt haben. Auch der Immobilienmarkt entwickelt sich nicht mehr ganz so rasant wie in den Monaten zuvor. Letzteres dürfte der Notenbank aber alles andere als ungelegen kommen, weil dadurch Befürchtungen zerstreut werden, der Häusermarkt könne überhitzen. (awp/mc/ps)