London – Die britische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet abermals unverändert gelassen. Es beträgt weiterhin 5,25 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer geldpolitischen Sitzung in London mitteilte. Ökonomen hatten diese Entscheidung überwiegend erwartet. Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass die Währungshüter stillhalten. Zuletzt hatten sie ihre Geldpolitik im August gestrafft.
Wie schon der vorherige Zinsentscheid im November wurde die jüngste Entscheidung im geldpolitischen Ausschuss nicht einstimmig getroffen. Von den insgesamt neun Notenbankern sprachen sich drei für eine weitere Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte aus. Die übrigen Mitglieder votierten zusammen mit Notenbankchef Andrew Bailey für stabile Zinsen.
Die Hinweise der Notenbank zur künftigen Geldpolitik wurden kaum verändert. Nach wie vor wird die Ansicht vertreten, dass weitere Verschärfungen der Geldpolitik bei anhaltendem Inflationsdruck erforderlich sein könnten. Zentralbankchef Bailey wird mit der Äusserung zitiert, dass im Kampf gegen die Inflation noch ein Stück Weg zurückzulegen sei.
Das spricht gegen baldige Zinssenkungen, wie sie derzeit an den Finanzmärkten erwartet werden. Bisher gibt es aus der Notenbank keine klaren Ansagen, ob und wann die Geldpolitik gelockert werden könnte. Hintergrund der Markterwartungen ist vor allem die rückläufige Inflationsrate, die nach Höchstwerten von gut 11 Prozent im vergangenen Jahr auf zuletzt 4,6 Prozent gefallen ist. Ausserdem wird eine schwächere Wirtschaftsentwicklung erwartet.
Weitere Zinsanhebungen dürften in diesem Umfeld unwahrscheinlich sein. Die Notenbank bekräftigte allerdings, dass der Leitzins für einen ausreichend langen Zeitraum hinreichend restriktiv sein müsse, um die Inflation einzudämmen. Das spricht für ein vorerst stabiles Zinsniveau.
An den Finanzmärkten legte das britische Pfund nach den Entscheidungen der Notenbank zu. Am Kapitalmarkt stiegen die Renditen an. (awp/mc/ps)