Eingang zum EZB-Hauptsitz in Frankfurt.
Frankfurt am Main – Die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sind zum Wochenausklang infolge der dreijährigen Geldspritze vom Mittwoch drastisch angestiegen und auf einen Rekordwert gesprungen. Die Übernacht-Einlagen kletterten am Freitag um über 300 Milliarden Euro auf 776,9 Milliarden Euro, wie die EZB am Freitag in Frankfurt mitteilte. Damit wurde der bisherige Rekord von rund 528 Milliarden Euro, der Mitte Januar erreicht worden war, sehr deutlich um etwa 250 Milliarden Euro übertroffen.
Die eintägigen Einlagen der Geldhäuser bei der EZB spiegeln für gewöhnlich das Misstrauen der Institute untereinander wider. Angesichts der aktuell sehr hohen Liquidität im Finanzsektor gelten die Zahlen aber als verzerrt und damit als begrenzt aussagekräftig. Ausschlaggebend für den jüngsten Sprung der Bankeinlagen dürfte die jüngste Geldflut der EZB sein.
Dreijahrestender über rekordhohe 530 Mrd Euro
Am Mittwoch hatte sie den Banken den rekordhohen Betrag von knapp 530 Milliarden Euro für drei Jahre zum Niedrigzins zur Verfügung gestellt. Ein Teil dieses Geldes, den die Banken nicht unmittelbar benötigen, parken sie über Nacht gegen einen Minizins von aktuell 0,25 Prozent bei der Notenbank. (awp/mc/ps)