Banken 2010: 53 von 320 Instituten erleiden Verlust
Zürich – Die Banken in der Schweiz haben 2010 in der Summe deutlich höhere Jahresgewinne erwirtschaftet als noch 2009, zudem war die Summe aller Jahresverluste nur noch halb so gross wie im Jahr davor. Von den insgesamt 320 (Vorjahr 325) erfassten Banken haben 267 (VJ 276) einen Jahresgewinn verzeichnet, während deren 53 (Vorjahr 49) einen Jahresverlust auswiesen.
Dies schreibt die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrem jährlichen Bankenbericht. Die Summe der Jahresgewinne erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,1 Mrd CHF auf 13,8 Mrd CHF, diejenige der Jahresverluste betrug noch 3,1 Mrd CHF nach 6,3 Mrd CHF im Jahr davor. Massgeblich beeinflusst wurde diese Entwicklung von den Grossbanken, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zu entnehmen ist. Auf diese entfielen Jahresgewinne über 6,1 (VJ 0,4) Mrd CHF und Jahresverluste von 2,7 (5,0) Mrd CHF. Insbesondere die Kantonalbanken (+10,9%), die Privatbankiers (+4,2%) und die Bankengruppe «Andere Banken» (+22,9%) konnten ihre Jahresgewinne steigern.
Lukratives Handelsgeschäft
Der Bruttogewinn der in der Schweiz tätigen Banken stieg 2010 um 6,2 Mrd CHF auf 18,9 Mrd CHF. Die starke Zunahme ist laut der SNB-Statistik auf den Erfolg aus dem Handelsgeschäft zurückzuführen, der sich um 8,3 Mrd CHF auf 11,8 Mrd CHF erhöht hat. Allerdings zeigt sich, dass die Grossbanken als einzige Bankengruppe den Erfolg aus dem Handelsgeschäft steigerte. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft erhöhte sich im Berichtsjahr um 1,7% auf 19,8 Mrd CHF. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging der Erfolg wie in den Jahren zuvor erneut zurück: Er sank um 3,5% auf 24,9 Mrd CHF. Der Personalaufwand erhöhte sich um 3,2% auf 29,2 Mrd CHF.
Hypothekarforderungen um 4,6% auf 758,2 Mrd CHF erhöht
Die aggregierte Bilanzsumme der Banken in der Schweiz nahm im vergangenen Jahr um 1,7% auf 2’714,5 Mrd CHF zu. Eine Bilanzverlängerung hätten insbesondere inlandorientierte Banken aufgewiesen, heisst es im Bericht. Fremdwährungspositionen wurden in der Folge der Wechselkursentwicklung tiefer bewertet, was sich auf die Entwicklung der Auslandaktiven und -passiven niederschlug. Die Hypothekarforderungen im Inland erhöhten sich um 4,6% auf 758,2 Mrd CHF, wobei vor allem auf die ausserordentlich tiefen Hypothekarzinsen zum Wachstum beitrugen. Überdurchschnittliche Zuwächse der Hypothekarforderungen wiesen die Kantonalbanken (+5,8%), die Regionalbanken und Sparkassen (+5,1%) und die Raiffeisenbanken (+8,1%) aus.
Personalabbau im Inland
Die Forderungen gegenüber Banken erhöhten sich um 1,1% auf 601,8 Mrd CHF. Deutliche Zunahmen verzeichneten die Anlagen in Geldmarktpapieren inländischer Emittenten, dies wegen der Käufe von SNB-Bills durch die Banken. Dagegen ging der Bestand an Geldmarktpapieren ausländischer Emittenten stark zurück. Insgesamt nahm die Zahl der Beschäftigten um 1,7% auf 132’013 zu. Vor allem im Ausland sei durch die Grossbanken wieder mehr Personal angestellt worden. Im Inland bauten diese den Personalbestand aber ab. Im Inland erhöhten vor allem Kantonalbanken und die unter «andere Banken» zusammengefassten Institute die Zahl der Beschäftigten. Insgesamt stieg der Personalbestand im Inland um 0,4% auf 108’000 Beschäftigte. (awp/mc/ps)