London – Die europäische Aufsichtsbehörde EBA hat für die neuen Banken-Stresstests weitere Daten von einigen Instituten nachgefordert. Während des Verfahrens hätten sich einige Ungereimtheiten ergeben, die durch die weiteren Anfragen geklärt werden sollten, teilte die EBA am Freitag in London mit.
«Fehler müssen ausgeglichen werden und Anpassungen stattfinden, wo Ungereimtheiten und unrealistische Annahmen gemacht wurden», hiess es in einer Stellungnahme. Die neuen Daten würden vermutlich Mitte Juni eintreffen. Ein Datum für die Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse stehe weiterhin nicht fest, da sichergestellt werde müsse, dass die Qualität der eingereichten Daten stimme.
Zu optimistische Annahmen
Medien hatten am Donnerstag berichtet, die EBA sei unzufrieden mit den gelieferten Daten einiger der rund 90 Institute, die Teil der Stresstests sind. Sie hätten zu optimistische Annahmen für die Berechnungen zugrunde gelegt. Deshalb habe die EBA Nachbesserungen gefordert. Ursprünglich sollten die Ergebnisse des zweiten Stresstests für die Banken in Europa Ende Juni vorliegen. Die erste Runde der Daten war Ende April abgegeben worden. Mit der Untersuchung will die Politik Vertrauen in die Stabilität der Finanzmärkte schaffen. Das war beim ersten Test nicht gelungen. Stattdessen gab es viel Kritik. Die erst zu Jahresbeginn gegründete EBA will nun härter vorgehen. Untersucht wird unter anderem, ob die Banken bei einem Wirtschaftsabschwung und einem Zinsschock genug Kapital haben. (awp/mc/ps)