Ross McEwan, CEO Royal Bank of Scotland (RBS). (© The Royal Bank of Scotland Group plc / Ben Rice)
London – Die verstaatlichte britische Grossbank Royal Bank of Scotland (RBS) kommt einfach nicht auf die Beine. Im ersten Quartal fiel erneut ein hoher Verlust an. Zudem bringt die Abstimmung über einen möglichen EU-Austritt Grossbritanniens neue Unsicherheiten. Weitere Probleme bereiten die Auflagen der Europäischen Union für die in der Finanzkrise erhaltene Staatshilfe. So dürfte die Abspaltung der Sparte Williams & Glyn nicht wie geplant bis Ende 2017 über die Bühne gehen. Ausserdem steht in den USA nach wie vor eine Einigung über Tricksereien beim Verkauf von mit Hypotheken besicherten Anleihen aus.
In den ersten drei Monaten kletterte der Verlust auf mehr als das Doppelte bei 968 Millionen Pfund (1,24 Mrd Euro), teilte die Bank am Freitag in London mit. Das Ergebnis fiel damit noch etwas schlechter aus als Experten erwartet hatten. Am Markt wurden die Zahlen nüchtern aufgenommen, der Kurs lag mit 0,6 Prozent nach Handelsstart knapp im Minus.
Acht Jahresverluste in Folge
Grund für den hohen Verlust war dieses Mal die Zahlung von 1,2 Milliarden Pfund an die Regierung. Ohne diese wäre die Bank im ersten Quartal im Plus gewesen. 2015 hatte die Bank den achten Jahresverlust in Folge erlitten. Anders als viele andere Grossbanken kann die RBS die Folgen der Finanzkrise einfach nicht abschütteln.
Der Staat hatte in der Krise 45,5 Milliarden Pfund in die RBS gepumpt und hält immer noch 73 Prozent der Anteile. Wegen der anhaltenden Probleme sackte der Aktienkurs im bisherigen Jahresverlauf um rund ein Fünftel auf 244,80 Pence ab und ist damit deutlich von den 407 Pence entfernt, die der Staat für einen kostenneutralen Ausstieg brauchen würde. (awp/mc/ps)