Löwenanteil des Verlusts betrifft «Bad Bank» für die Hypo Real Estate (HRE).
Frankfurt am Main – Ungeachtet der vielen guten Nachrichten zum Wirtschaftsaufschwung wirft die Krise in Deutschland immer noch lange Schatten: Der Bankenrettungsfonds Soffin hat das Jahr 2010 mit einem Verlust von rund 4,8 Milliarden Euro abgeschlossen, wie die Bundesanstalt für Finanzmarktstablisierung (FMSA) als Soffin-Verwalter am Freitag in Frankfurt mitteilte.
Der Bund hatte den Rettungsfonds während der Finanz- und Wirtschaftskrise zur Stabilisierung der Märkte errichtet. Er haftet mit Steuergeld für Risiken, die sich realisieren könnten. Nach FMSA-Darstellung resultiert der Löwenanteil des Fehlbetrages – 3,87 Milliarden Euro – aus vorgeschriebenen Rückstellungen für die «Bad Bank» der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE). In diese Abwicklungsanstalt wurden die faulen und mit enormen Wertverlusten behafteten Papiere während der HRE-Rettung ausgelagert. Eine Bilanz der «Bad Bank» selber steht noch aus.
Wertanpassung nach dem «Vorsichtsprinzip»
Der übrige vom Soffin ausgewiesene Verlust von rund einer Milliarde Euro ergebe sich aus Wertkorrekturen für die Beteiligungen des Fonds – in Summe gingen die unterstützten Werte also noch einmal bergab. Allerdings, so betont die FMSA, sei diese Wertanpassung nach dem «Vorsichtsprinzip» erfolgt. Ob sich die Verluste also tatsächlich realisieren werden, bleibe abzuwarten. Zudem hielt die Bundesanstalt FMSA fest: «Eine abschliessende Aussage über die tatsächlichen Kosten der Finanzmarktstabilisierung wird erst nach Rückführung aller Beteiligungen und der Auflösung der Abwicklungsanstalten getroffen werden können.» Mit Stand Ende April habe sich das Volumen der gewährten Garantien auf 36 Milliarden Euro reduziert. So flössen etwa aus der in der Krise teilverstaatlichten Commerzbank in diesem Halbjahr rund 18 Milliarden Euro zurück. (awp/mc/ps)