Basler Kantonalbank bekommt 2019 Negativzinsumfeld zu spüren

Basler Kantonalbank bekommt 2019 Negativzinsumfeld zu spüren
Basil Heeb, CEO der Basler Kantonalbank. (Foto: BKB)

Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im vergangenen Jahr auf Konzernebene – also einschliesslich der Tochtergesellschaft Bank Cler – aufgrund diverser Sonderfaktoren deutlich weniger verdient. Auch im Stammhaus BKB bekam die Kantonalbank den Druck auf das Zinsengeschäft zu spüren und wies einen leicht rückläufigen Jahresgewinn aus.

Der Gewinn des BKB Konzerns belief sich 2019 noch auf 111,8 Millionen Franken nach 190,4 Millionen im Jahr davor, wie die BKB am Donnerstag mitteilte. Allerdings hatte die BKB im Vorjahr auf Konzernebene nach der vollständigen Übernahme der Bank Cler von einem hohen einmaligen ausserordentlichen Ertrag profitiert und zusätzlich wegen der Beendigung des Steuerstreits mit den USA auch noch umfangreiche Rückstellungen aufgelöst.

Anhaltende Negativzinsen
Das anhaltende Negativzinsumfeld hat der Kantonalbank im vergangenen Jahr deutlich zu schaffen gemacht. So bildete sich der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft auf Konzernebene um 5,9 Prozent auf 343,2 Millionen Franken zurück. Die BKB verweist auf den anhaltenden Margenschwund und die Tatsache, dass die SNB-Negativzinsen den Kunden «nicht systematisch» weitergebe.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte der BKB Konzern um 1,8 Prozent auf 125,2 Millionen Franken zulegen. Erholt zeigt sich auch das bei der BKB stark volatile Handelsgeschäft. Der Ertrag verbesserte sich um 15,5 Prozent auf 69,2 Millionen Franken.

Während der Geschäftsertrag (-1,9 Prozent auf 548,3 Millionen) insgesamt rückläufig war, legte der Geschäftsaufwand (+2,4 Prozent auf 160,8 Millionen) im Konzern weiter zu. Auch 2019 seien «umfangreiche Mittel und Ressourcen in strategische und strukturelle Massnahmen zur Weiterentwicklung des Konzerns investiert» worden, so die BKB.

Schnelles Hypothekenwachstum
Die Bilanzsumme (+1,8 Prozent auf 44,8 Milliarden Franken) legte moderat zu. Erneut schnell unterwegs war der BKB-Konzern im Hypothekarmarkt mit einem Wachstum der Hypothekarforderungen um 5,2 Prozent. Dabei sei das Risiko weiter durch eine «aktive Kreditportfoliosteuerung» gemindert worden, betont der Konzern.

Auf der Gegenseite der Bilanz legten die Kundeneinlagen (+6,1 Prozent auf 26,5 Milliarden) ebenfalls deutlich zu.

Unveränderte PS-Dividende
Im Stammhaus verzeichnete die BKB einen Gewinnrückgang um 2,3 Prozent auf 100,8 Millionen Franken. Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung, der im Vorjahr noch von der Auflösung der Rückstellungen für den Steuerstreit profitiert hatte, lag mit 138,3 Millionen um 27 Prozent unter dem Vorjahr.

Der Geschäftsertrag im Stammhaus (+1,5 Prozent auf 375,6 Millionen) nahm dank der starken Erholung des Handelsgeschäfts leicht zu. Dagegen musste die Kantonalbank einen deutlichen Rückgang beim Zinsengeschäft (Netto-Erfolg -8,1 Prozent auf 173,9 Millionen) hinnehmen.

Die Inhaber von BKB-Partizipationsscheinen erhalten nun eine unveränderte Dividende von 3,10 Franken. Zudem bleibt auch die Gesamtablieferung an den Kanton mit 77,0 Millionen Franken konstant.

Herausforderndes Umfeld
Auch im laufenden Geschäftsjahr werde das Markumfeld «herausfordernd bleiben», schreibt die BKB. Um den schwindenden Zinserfolg zu kompensieren treibe der BKB-Konzern das Anlagegeschäft voran und dringe auch in neue Geschäftsbereiche im Handel vor, heisst es.

Auch 2020 würden deshalb weitere Investitionen nötig sein, wobei ein hohes Kostenbewusstsein zentral bleibe, betont der Konzern. Insgesamt erwarte er Konzern für 2020 ein «operatives Ergebnis im Rahmen des Vorjahres». (awp/mc/ps)

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