Basler Kantonalbank H1: Gewinn gesteigert
Hans Rudolf Matter, Direktionspräsident Basler Kantonalbank.
Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im ersten Halbjahr 2012 auf Konzernstufe deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Neben den Abschlüssen der beiden Tochter-Gesellschaften haben Sonderfaktoren dazu beigetragen. Rückstellungen im Zusammenhang mit dem US-Steuerstreit wurden im ersten Semester keine gebildet. Für das Gesamtjahr gibt sich das Institut vorsichtig, erwartet aber ein solides operatives Ergebnis.
Neben «erfreulichen» Einzelabschlüsse der beiden Konzerngesellschaften (Stammhaus BKB und Bank Coop) haben gemäss dem Institut diverse Sonderfaktoren zum guten Konzernergebnis beigetragen. Zum einen fielen die Kosten für die IT-Migration auf Avaloq weg, zum andern erzielte die Bank Einnahmen aus Liegenschaftsverkäufen und Beteiligungen. Verkauft wurde die von der Bank Coop gehaltene Beteiligung an der Tessiner Magazzini Generali con Punto Franco sowie ein erster Teil des Hauptsitzes des Stammhaus BKB.
Erträge gesteigert
Im ersten Semester vermochte der BKB-Konzern seine Einnahmen zu steigern: Es resultierte insgesamt ein um knapp 8% auf 351,2 Mio CHF gestiegener Betriebsertrag. Im Zinsengeschäft erhöhte sich trotz des anhaltenden Margendrucks der Erfolg gegenüber dem Vorjahr um 3,5% auf 188 Mio CHF. Noch stärker legte das Handelsgeschäft zu, dessen Erfolg sich um 35% auf 65,5 Mio CHF erhöhte. Rückläufig war indes der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der um 3,1% auf 90,5 Mio CHF abnahm. Der übrige ordentliche Erfolg erreichte 7,4 Mio (VJ 2,0 Mio).
Dank Kosteneinsparungen verringerte sich der Geschäftsaufwand um 5,5% auf 162,2 Mio CHF. Kostendämpfend hat sich gemäss dem Unternehmen primär die Konzentration der Kräfte im Konzern ausgewirkt. Dadurch konnten weitere Effizienzsteigerungen realisiert werden und die Cost-/Income-Ratio erreichte gute 46%.
Keine Rückstellungen für US-Steuerstreit
Der Bruttogewinn nahm um 23% auf 189 Mio CHF zu. Die Position Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste stieg um 60% auf 11,4 Mio CHF. Die Zunahme begründet das Institut im Wesentlichen mit der vorsichtigeren Bildung von Rückstellungen für Ausfallrisiken. Rückstellungen im Zusammenhang mit dem US-Steuerstreit und der Thematik rund um die ASE Investment AG seien im ersten Semester keine gebildet worden, so die Mitteilung. Unter dem Stich verblieb ein Konzergewinn von 158,4 Mio CHF, was einer Zunahme von 37% entspricht.
Das Stammhaus erzielte bei einem um knapp 1% auf 225,3 Mio CHF gesunkenen Betriebsertrag eine Steigerung des Gewinns um 2,7% auf 44,1 Mio CHF. Die konsolidierte Bilanzsumme lag per Ende Juni bei 39,2 Mrd CHF (+1,2%) und die Kundensausleihungen auf 25,7 Mrd CHF (+0,3%). Die Hypothekarforderungen nahmen leicht um 0,6% auf 21,5 Mrd CHF ab.
Zurückhaltender Ausblick
Bezüglich Ausblick hält sich das Bankhaus zurück. Die anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten an den Finanzmärkten würden eine verlässliche Einschätzung zur Entwicklung des Geschäftsergebnisses für 2012 erschweren, hält die Bank in ihrer Mitteilung fest. Sofern sich die Wirtschaftslage und die Entwicklung an den Finanzmärkten nicht deutlich verschlechtern würden, rechne man aber mit einem soliden operativen Ergebnis 2012. Zum bisherigen Verlauf des dritten Quartals wollte ein Sprecher des Instituts gegenüber AWP keinen Kommentar abgeben. (awp/mc/ps)