Basler KB 2014 mit mehr Gewinn bei tieferen Erträgen

Guy Lachappelle

Raiffeisen-VRP Guy Lachappelle.

Guy Lachappelle, Direktionspräsident der Basler Kantonalbank. (Bild: BKB)

Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) weist für 2014 im Stammhaus trotz rückläufigen Erträgen eine leichte Gewinnverbesserung aus. Auf Konzernebene steigt der Jahresgewinn dagegen deutlich an, weil im Jahr 2013 hohe Rückstellungen wegen des US-Steuerstreits belastet hatten. Die Inhaber der BKB-Partizipationsscheine (PS) erhalten eine unveränderte Dividende von 3,10 CHF pro Titel.

Der Bruttogewinn lag im Stammhaus BKB im vergangenen Jahr um 5,3% über dem Vorjahr bei 177,3 Mio CHF, wie dem am Donnerstag präsentierten Jahresabschluss zu entnehmen ist. Der Jahresgewinn der Kantonalbank lag mit 71,1 Mio CHF um 1,4% über dem Vorjahreswert.

Konzerngewinn deutlich gesteigert
Im BKB-Konzern, der neben dem Stammhaus BKB im wesentlichen auch die Bank Coop umfasst, nahm der Konzerngewinn um rund zwei Drittel auf 200,4 Mio CHF zu. Im Jahr 2013 hatte die BKB auf Konzernebene noch Rückstellungen in Höhe von 109 Mio CHF im Zusammenhang mit der Untersuchung des US-Justizdepartementes gegen die Bank wegen unversteuerter Kundengelder gebildet. Diese werden unverändert beibehalten. Die BKB gehört zu den sogenannten «Kategorie-1»-Banken, die eine individuelle Lösung direkt mit den US-Behörden aushandeln.

Im operativen Geschäft vermeldete das Stammhaus der BKB einen Rückgang des Betriebsertrags um 2,7% auf 355,8 Mio CHF. Dabei entwickelten sich alle Geschäftsbereiche rückläufig. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft verringerte sich um 3,7% auf 187,1 Mio CHF. Als Ursache gibt die BKB geringere Zins- und Dividendeneinnahmen aus Finanzanlagen an, da attraktiv verzinste Obligationen nicht adäquat ersetzt werden konnten.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging der Erfolg wegen Abflüssen von Kundenvermögen um 11% auf 89,4 Mio CHF zurück. Im Handelsgeschäft resultierte ein noch deutlicherer Rückgang des Erfolgs um 22% auf noch 49,6 Mio. Neben einmaligen Sondereffekten des Vorjahres machten der BKB die geringen Marktschwankungen bei Zinssätzen und Devisenkursen zu schaffen, zudem nahm auch die Nachfrage nach Anleihens-Emissionen ab.

Der Geschäftsaufwand lag um 9,6% tiefer bei 178,5 Mio CHF. Unter Ausklammerung des einmaligen Sonderbeitrages an die Pensionskassen im Jahr 2013 waren Personen- und Sachaufwände allerdings unverändert. Die Cost-Income Ratio I präsentiert sich mit 50,2% nach 54,0% wieder etwas verbessert.

Kundenvermögen rückläufig
Die Bilanzsumme der Kantonalbank nahm um 10,1% auf 27,6 Mrd CHF zu. Bei den Hypothekarforderungen zeigt sich die Kantonalbank weiterhin zurückhaltend: Diese nahmen um 1,7% auf 10,1 Mrd CHF zu.

Die Kundenvermögen betrugen per Ende Jahr noch 26,9 Mrd CHF (VJ 28,3 Mrd). Die «Vermeidung unrentabler Geschäfte», die Schliessung der ausserkantonalen Standorte sowie die konsequente Umsetzung der Weissgeldstrategie hätten zu einem Netto-Neugeld-Abfluss von 2,6 Mrd CHF geführt, heisst es.

Für das laufende Geschäftsjahr 2015 erwartet die BKB ein operatives Ergebnis «leicht unter dem Vorjahresniveau». Dagegen dürfte der von ausserordentlichen Faktoren geprägten Konzerngewinn höher ausfallen. Auch 2015 wolle die BKB mit der Umsetzung ihrer neuen Strategie «konsequent und zielstrebig vorwärts machen». (awp/mc/ps)

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