BBVA-CEO Francisco Gonzalez.
Bilbao – Die zweitgrösste spanische Bank BBVA hat 2010 trotz Schwierigkeiten auf dem Heimatmarkt fast zehn Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Unter dem Strich machte das Institut einen Gewinn von 4,6 Milliarden Euro, wie die Banco Bilbao Viczcaya Argentaria (BBVA) am Mittwoch mitteilte.
Dabei lief das Geschäft in Spanien und Portugal eher mau. Das wurde aber durch ein starkes Ergebnis auf neuen Märkten aufgefangen, vor allem durch ein starkes Wachstum in Mexiko. Die Bruttoerträge erreichten mit 20,9 Milliarden Euro einen neuen Höchststand, 58,1 Prozent davon stammen aus dem Geschäft in Lateinamerika und Asien.
Aktie gibt leicht nach
Die Aktie der BBVA verlor am Morgen in Madrid leicht. Kurz nach Handelsbeginn wurde das Papier mit 9,238 Euro gehandelt – ein Minus von 0,74 Prozent. 4,1 Prozent der Kredite, die die Bank bis Ende Dezember vergab, sind sogenannte faule Kredite und somit vom Ausfall bedroht – das war etwas weniger als im Vorjahr (4,3 Prozent). Die Deckungsquote stieg gleichzeitig um fünf Prozentpunkte auf 62 Prozent. Der Zinsüberschuss lag bei 13,3 Milliarden Euro gegenüber 13,9 Milliarden Euro im Vorjahr.
Spaniens Banken unter Druck
Die spanischen Banken litten im vergangenen Jahr unter der kränkelnden Wirtschaft und der hohen Arbeitslosigkeit im Land. Deshalb mussten sie einerseits die Vorsorge gegen faule Kredite erhöhen und andererseits niedrige Preise im Privatkundengeschäft anbieten. Die Kernkapitalquote der BBVA stieg von 8 Prozent im Vorjahr auf 9,6 Prozent. Damit sehe man sich gut gerüstet für die neuen geplanten Kapitalmarktanforderungen, die so genannten Basel III-Regelungen, hiess es. Ein Teil des neuen Eigenkapitals sei aber auch vorgesehen für die zugesagte 24,9-prozentige Beteiligung an der türkischen Garanti-Bank. Der Eintritt in den stark wachsenden türkischen Markt erhöhe auch das Wachstumspotenzial der BBVA, erklärte die Bank. (awp/mc/ps/08)