BCJ mit rückläufigem Gewinn
Filiale der Jurassischen Kantonalbank in Delémont.
Pruntrut – Die Banque Cantonale du Jura (BCJ) hat im Geschäftsjahr 2015 etwas weniger Gewinn erzielt, belässt die Dividende aber auf Vorjahresniveau. Mit der Migration auf die Softwareplattform von Finnova belasteten einmalige Kosten die Rechnung, zudem machten der jurassischen Kantonalbank auch die vor Jahresfrist von der SNB eingeführten Negativzinsen zu schaffen. Trotz Negativzinsen soll das Ergebnis im laufenden Jahr eine Verbesserung erfahren.
Der nach neuen Rechnungslegungsvorschriften berechnete Geschäftserfolg nahm im Berichtsjahr um 13% auf 12,1 Mio und der Reingewinn um 3,9% auf 8,65 Mio CHF ab. Begünstigt wurde letzterer durch das Plus von 2,9 Mio aus der Veräusserung der Swisscanto-Beteiligung an die ZKB, wie die Bank am Dienstag mitteilte.
Steigende Kosten
Auf das operative Ergebnis schlugen vor allem höhere Betriebskosten im Umfang von 26,5 Mio CHF (VJ 24,9 Mio). Ein Grund dafür waren die im Zusammenhang mit der Implementierung der Bankenplattform von Finnova angefallenen Kosten. Gleichzeitig hätten die Negativzinsen das Ergebnis insgesamt mit geschätzten 2,5 bis 3 Mio belastet, erklärte CEO Bertrand Valley an der Bilanzmedienkonferenz.
Im wichtigsten Teil, dem Zinsengeschäft, ging der Erfolg im Berichtsjahr um 3,1% auf 29,2 Mio CHF zurück, was mit der Einführung von Negativzinsen durch die SNB im Zusammenhang stehe, hiess es weiter. Der Schritt der SNB habe die Kosten auf Absicherungsgeschäften deutlich ansteigen lassen.
Der Kommissionserfolg sank mit dem Wegfall von Einnahmen aus der Swisscanto-Partnerschaft gar um knapp 18% auf 8,9 Mio. Hier hätten auch die im Tiefzinsumfeld rückläufigen Volumen im Geschäft mit Obligationen belastet. Dagegen stieg der Handelserfolg um 6,6% auf 4,3 Mio CHF. Der übrige Erfolg hat sich beinahe verdoppelt und zwar auf 0,4 Mio.
Bilanz wächst um 12%
Die Bilanzsumme wuchs derweil um beinahe 12% auf 2,85 Mrd CHF an, so die Mitteilung weiter. Dabei erhöhte sich das Hypothekarvolumen um 5,7% auf 2,01 Mrd und kletterte somit erstmals in der Geschichte der Bank über die 2-Mrd-Marke. Auf der Passivseite legte die Bank bei den Kundengeldern um 7,6% auf 1,80 Mrd zu.
Den Aktionären schlägt die BCJ an der kommenden Generalversammlung vom 28. April wie bereits im Vorjahr die Ausschüttung einer Dividende von 1,80 CHF je Aktie bzw. von 5,4 Mio CHF vor. Ausserdem soll Christina Pamberg zur neuen Präsidentin des Verwaltungsrats gewählt werden. Sie wurde von der jurassischen Kantonsregierung zur Nachfolgerin des abtretenden Paul-André Sanglard bestimmt.
Mit Blick auf das frisch angelaufene Geschäftsjahr 2016 geht die BCJ davon aus, dass die Negativzinsen sowie die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Frankenstärke das Marktumfeld weiterhin belasten werden. Sie rechnet aber dennoch mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses. Und auch darüber hinaus seien bis 2018 weitere Ergebnissteigerungen zu erwarten, erklärte der abtretende Präsident Sanglard vor den Medien.
An der Börse haben die selten gehandelten Aktien der BCJ am Dienstag keine Reaktion gezeigt. Die Titel tendieren mit einem Kurs von 58,30 CHF seitwärts, wobei bislang lediglich 5 Titel den Besitzer gewechselt haben. (awp/mc/upd/ps)