BearingPoint-Studie: Kunden haben beim Thema Nachhaltigkeit einen hohen Anspruch an Versicherungen

BearingPoint-Studie: Kunden haben beim Thema Nachhaltigkeit einen hohen Anspruch an Versicherungen
Claudio Stadelmann übernimmt die Leitung Schweiz bei BearingPoint.

Zürich – Die grosse Mehrheit der Bevölkerung in der Schweiz, Deutschland und Österreich erwartet von Versicherungen ein hohes Engagement beim Thema Nachhaltigkeit. Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind aus Kundensicht von besonderer Bedeutung, wie das aktuelle Stimmungsbarometer der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt.

Nachhaltigkeit ist schon lange kein Nischenthema mehr. Acht von zehn Schweizern wissen heutzutage, was Nachhaltigkeit bedeutet und über 80 Prozent erwarten von Versicherungen, dass diese mit ihren Produkten nachhaltiges Verhalten fördern. Das zeigt das aktuelle Stimmungsbarometer der Management- und Technologieberatung BearingPoint zum Thema „Sustainable Insurance“, das im Juni 2021 in der Schweiz, Deutschland und Österreich durchgeführt wurde.

Nachhaltigkeit: Hohe Erwartungshaltung der Kunden an die Versicherungsunternehmen
Dass Versicherungsunternehmen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit spielen, ist bei der grossen Mehrheit der Bevölkerung angekommen. Für 81 Prozent der Schweizer, 80 Prozent der Österreicher und 71 Prozent der Deutschen sollten Versicherungen mit ihren Produkten nachhaltiges Verhalten fördern. Vielen Menschen ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig, wie die Nachhaltigkeit von den Versicherungen genau umgesetzt wird. Greenwashing ist verpönt, Ehrlichkeit und Transparenz wird von den Versicherungsunternehmen erwartet, die mit ihren Produkten nachhaltiges Verhalten fördern oder in nachhaltige Aktivitäten investieren.

Claudio Stadelmann, Partner und Versicherungsexperte bei BearingPoint sagt: „Die Schweizer haben ein grosses Interesse an Nachhaltigkeit bei Versicherungen. Unser Stimmungsbarometer hat aber auch offengelegt: Das Interesse für nachhaltige Produkte bei den Kunden ist da, doch die Versicherer müssen genau informieren und erklären, was dies für den Kunden im Einzelnen bedeutet. Die Kunden wollen wissen, wie Nachhaltigkeit in die Prämienkalkulation einfliesst und erwarten Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei der Produktgestaltung. Der Bedarf an Nachhaltigkeit ist für den Konsumenten kein Argument, einfach die Preise erhöhen zu können. Zusätzlich darf Nachhaltigkeit bei allen Altersgruppen nicht zulasten von Rendite gehen.“

Angebot nachhaltiger Produkte beeinflusst die Wahl der Versicherung
53 Prozent der Schweizer, 58 Prozent der Österreicher und 46 Prozent der Deutschen glauben, dass Produkte mit nachhaltiger Ausrichtung bereits grundsätzlich im Markt angeboten werden. Für fast die Hälfte der Schweizer (46 Prozent) und Österreicher (47 Prozent) würde inzwischen das Angebot nachhaltiger Produkte die Versicherungswahl beeinflussen, während 37 Prozent dies verneinen. Anders sieht es in Deutschland aus. Für ein Drittel der Deutschen (34 Prozent) spielt das Angebot nachhaltiger Produkte eine Rolle bei der Wahl der Versicherung, während 48 Prozent dies verneinen.

Rendite nach wie vor wichtiger als Nachhaltigkeit
In Sachen Geld scheint für viele Versicherungskunden der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit mit einer geringeren Rendite aufzuhören. So geben 47 Prozent der Schweizer, 49 Prozent der Österreicher und 53 Prozent der Deutschen an, in kein Versicherungsprodukt (z. B. Altersvorsorgeprodukt/Lebensversicherung) investieren zu wollen, das aufgrund seiner nachhaltigen Ausrichtung womöglich eine niedrigere Rendite verspricht.

Kunden wollen genau wissen, wie Versicherungen nachhaltiges Handeln der Kunden im Preis für Versicherungsschutz berücksichtigen
62 Prozent der Schweizer, 60 Prozent der Österreicher und 53 Prozent der Deutschen befürworten, dass Versicherungen bei der Prämienkalkulation nachhaltiges Verhalten der Kunden berücksichtigen. In allen drei Ländern wollen aber 40 Prozent genau wissen, wie Versicherungen hierbei vorgehen.

Am wichtigsten sind ihnen ein faires Preis-Leistungsverhältnis, Transparenz, Gerechtigkeit und nachvollziehbare Bewertungssysteme. Eine preisliche Bestrafung oder Vorteil wegen nachhaltigen Verhaltens sei nicht Aufgabe einer Versicherung, sagen in der Schweiz 24 Prozent, in Österreich 30 Prozent und in Deutschland 31 Prozent.

Jeder Dritte sieht den Staat in der Funktion nachhaltige Produkte zu definieren
Für 33 Prozent der Schweizer, 38 Prozent der Österreicher und 35 Prozent der Deutschen ist es Aufgabe staatlicher Regulierung, zu definieren, was ein nachhaltiges Produkt ist und was nicht. Dies soll über Markstandards festgelegt werden, finden dagegen rund 20 Prozent der Befragten in allen drei Ländern. Unternehmen sollten dies in Selbstverpflichtung entscheiden können, finden 11 Prozent der Schweizer, 14 Prozent der Österreicher und 10 Prozent der Deutschen. Generell gegen Vorgaben zur Einstufung nachhaltiger Produkte sprechen sich etwa jeder sechste Schweizer, jeder neunte Österreicher und jeder siebte Deutsche aus. (BearingPoint/mc/ps)

Über die Studie
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Umfrage von BearingPoint, die über das Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt wurde. An der Online-Umfrage nahmen zwischen dem 14. und 20. Juni 2021 insgesamt 3089 Personen in der Schweiz, Deutschland und Österreich teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.

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