Behörden sollten Daten zur Geldwäschereibekämpfung veröffentlichen

KPMG: Banken und Behörden sind mit verschiedenen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen und mit Geldwäschereien konfrontiert. (Foto: Schlierner - Fotolia.com)

Bern – In einem heute veröffentlichten Bericht untersucht Transparency International im Ländervergleich, inwieweit Daten zur Geldwäschereibekämpfung öffentlich zugänglich sind. Auch in der Schweiz besteht Handlungsbedarf: Die Behörden sollten jährlich sämtliche relevanten Daten zur Geldwäschereibekämpfung veröffentlichen.

Geld, das über korrupte Handlungen erworben wurde, will gewaschen werden. Als einer der grössten internationalen Finanzplätze ist die Schweiz dafür besonders attraktiv. Es zeigt sich denn auch: Schweizer Akteure sind in praktisch jeden der grossen internationalen Korruptionsskandale involviert. Dies bestätigte auch der im Dezember veröffentlichte Bericht zum 4. Schweizer Länderexamen der Groupe d’action financière (GAFI).

Zu einem gut funktionierenden Anti-Geldwäscherei-Dispositiv gehört auch Transparenz über die entsprechenden behördlichen Daten. Transparency International hat deshalb in 12 finanzplatzstarken Ländern untersucht, inwieweit die Behörden Daten zur Geldwäschereibekämpfung aus eigener Initiative veröffentlichen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Von 20 untersuchten Indikatoren sind in den untersuchten Ländern insgesamt lediglich ein Drittel vollständig öffentlich zugänglich. Und ein Gross-teil dieser Informationen ist nur dank zwei Quellen bekannt: den nationalen Meldestellen für Geldwäscherei und den GAFI-Länderexamen.

Schweiz besser als Durchschnitt
Die Schweiz schneidet im Vergleich mit den anderen untersuchten Ländern zwar über dem Durchschnitt ab. Handlungsbedarf besteht aber auch hier: Insbesondere bei der internationalen Zusammenarbeit und der Aufsicht sind Daten nur lückenhaft veröffentlicht. Ausserdem fehlt es der Schweiz an einem öffentlich zugänglichen Register zu den wirtschaftlich berechtigten Personen. Transparency International Schweiz fordert deshalb: Die Schweizer Behörden sollten jährlich sämtliche relevanten Daten zur Geldwäschereibekämpfung aus eigener Initiative veröffentlichen.

Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency International Schweiz erklärt: «Die vollständige Erfassung dieser Daten durch die Behörden und die jährliche Veröffentlichung der-selben in leicht zugänglicher Form würde der Schweiz gut anstehen. Es wäre dadurch ein besseres Monitoring über die Effektivität und Entwicklungen des Schweizer Anti-Geldwäschereidispositivs möglich.»

Der vollständige Bericht und weitere Informationen dazu finden sich unter: www.transparency.ch. (Transparency International/mc/ps)

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