Bei der CS soll es weitere Beschattungen gegeben haben
Zürich – Die Grossbank Credit Suisse kommt nicht zur Ruhe. Laut der «SonntagsZeitung» verdichten sich die Hinweise, dass es neben den Beschattungen des frühen Vermögensverwaltungschefs Iqbal Khan und des ehemaligen Personalchefs Peter Goerke zu zwei weiteren Observierungsfällen gekommen ist.
Eine der Überwachungen soll in den USA stattgefunden haben, die andere in Asien. Sie hätten sich nicht gegen aktive Mitglieder der Geschäftsleitung der Bank gerichtet, schrieb die Zeitung mit Verweis auf Insider. Beim Fall in den USA sei es um den ehemaligen Co-Leiter des Investmentbankings, Gaël de Boissard, gegangen. Zum Fall in Asien wurde kein Name genannt.
Die CS verweist auf Anfrage von AWP auf die letzte Woche im Zusammenhang mit der Finma-Untersuchung gemachten Aussagen. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung seien sich darüber einig, dass die Beschattung von Mitarbeitenden nicht zur Kultur der Bank gehöre, hatte es damals geheissen.
«Lückenlose und zügige Aufarbeitung»
Ausserdem sei man entschlossen, gemeinsam mit der Aufsichtsbehörde aktiv auf eine lückenlose und zügige Aufarbeitung dieser Angelegenheit hinzuarbeiten. Bis zur Veröffentlichung des Abschlusses des Enforcementverfahrens werde sich die Bank aber nicht weiter äussern können, so die damalige Mitteilung. Die Finma hatte letzte Woche wegen der Beschattungsaffäre dieses sogenanntes Enforcementverfahren eingeleitet.
Abgesehen davon dürfte laut dem «SonntagsBlick» der Einblick in allfällige weitere Geheimdienstaktionen bei der CS künftig verwehrt bleiben. Das Zwangsmassnahmengericht Meilen habe Mitte Juli verfügt, dass beschlagnahmte Gegenstände von der Staatsanwaltschaft nicht ausgewertet werden dürfen. Dabei gehe es um Computer, Laptops, Kameras und Handys, die beim verstorbenen Sicherheitsexperten beschlagnahmt worden seien. (awp/mc/pg)