BEKB H1: Konzerngewinn leicht verbessert
Hanspeter Rüfenacht, Vorsitzender Geschäftsleitung Berner Kantonalbank (BEKB).
Bern – Die Berner Kantonalbank hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2013 trotz einem rückläufigen Zinsergebnis die Gewinnzahlen verbessert. Ein deutlich gestiegener Erfolg aus der Veräusserung von Finanzanlagen schlug dabei positiv, eine ausserordentliche Zuweisung an die Pensionskasse dagegen negativ zu Buche.
Der Bruttogewinn verbesserte sich unter dem Strich um 5,9% auf 107,6 Mio CHF, wie dem am Freitag veröffentlichten Halbjahresergebnis zu entnehmen ist. Der Konzerngewinn fiel mit 59,2 Mio CHF um 1,4% höher aus als in der Vorjahresperiode.
Besserer Kommissionserefolg
Bei einem im Vergleich zum Gesamtmarkt eher verhaltenen Wachstum der Hypothekarforderungen ging der Erfolg im Zinsengeschäft um 2,7% auf 160,3 Mio CHF zurück. Die BEKB begründet dies mit dem schwierigen Marktumfeld. Dagegen verbesserte sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft dank höheren Courtageerträgen um 6,8% auf 37,0 Mio CHF. Im Handelsgeschäft resultierte ein Erfolg auf Vorjahreshöhe von 10,9 Mio CHF.
Aus der Veräusserung von Finanzanlagen verbuchte die Bank zudem die Summe von 28,8 Mio CHF (VJ 10,4 Mio), die in den übrigen ordentlichen Erfolg einfloss. Einschliesslich dieser Erträge erhöhte sich der Betriebsertrag um 8,2% auf 256,1 Mio CHF.
Der Geschäftsaufwand wurde dagegen von einer ausserordentlichen Zuweisung an die Pensionskasse in der Höhe von 16 Mio CHF belastet und legte um 10,1% zu. Ohne diese Zuweisung wäre der Aufwand dagegen um 1,8% gesunken, da sowohl die ordentlichen Personalkosten wie auch die Sachkosten im Vergleich zum Vorjahr tiefer ausfielen.
Solide Kapitalisierung
Die Bilanzsumme nahm in den ersten sechs Monaten des Jahres minim um 0,3% auf 26,46 Mrd CHF zu. Die Kundenausleihungen erhöhten sich im Vergleich zum Ende 2012 um 2,4% auf 20,7 Mrd CHF. Dabei fiel die Zunahme der Hypothekarforderungen mit +1,6% unterdurchschnittlich aus.
Gleichzeitig erhöhten sich die Kundengelder um 0,8% auf 21,8 Mrd CHF. Die betreuten Vermögenswerte (Depotwerte) beziffert die BEKB mit 19,5 Mrd CHF (VJ 20,0 Mrd).
Weiterhin sehr solide zeigt sich die Kapitalisierung der BEKB. Die Kernkapitalquote nach Basel III belief sich zum Halbjahr auf 17,6%. Die Einführung des antizyklischen Kapitalpuffers per September 2013 könne man damit ohne weiteres auffangen, wird betont.
Von Steuerstreit «nur am Rand» betroffen
Vom Steuerstreit USA-Schweiz sieht sich die Kantonalbank «nur am Rand» betroffen. Die BEKB habe nur wenige Kunden mit Domizil USA, heisst es im Halbjahresbericht: «Deren Vermögenswerte machen deutlich weniger als 2 Promille der Kundenvermögen aus.»
Die Bank bekräftigte zudem ihr bereits im März kommuniziertes Ziel, in der Zehnjahresperiode 2013 bis 2022 einen Free Cash Flow von 900 Mio bis 1,1 Mrd CHF zu erwirtschaften. Werde dieses Ziel erreicht, würden dereinst erneut die Aktionäre profitieren, verspricht die Bank. Im laufenden Jahr hatte das Institut nach dem Erreichen ihres letzten Zehnjahresziels eine Sonderdividende ausgeschüttet.
An der Börse stösst das Semesterergebnis am Freitag auf positives Echo. Die BEKB-Namenaktien liegen gegen 9.50 Uhr um 1,9% im Plus auf 239,50 CHF. Im Vergleich zu Anfang Jahr liegen sie allerdings um knapp 6% im Minus. (awp/mc/upd/ps)