Bellevue erleidet 2023 Nettoneugeld-Abfluss von über 1 Milliarde Franken
Küsnacht – Der Asset Manager Bellevue hat im vergangenen Jahr einen massiven Abfluss von Kundengeldern erlitten. In der Folge brach, wie bereits in Aussicht gestellt, der Gewinn ein.
Die Nettoneugeld-Abflüsse beliefen sich 2023 auf 1228 Millionen Franken, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorging. Im Vorjahr hatten die Kunden noch 577 Millionen abgezogen.
Die betreuten Kundenvermögen fielen damit per Ende Jahr auf 6,9 Milliarden Franken, nach einem Stand von 8,1 Milliarden per Mitte 2023. Im Vergleich zu Ende 2022 war es ein Einbruch von 26 Prozent.
Bellevue hatte bereits im Januar gewarnt, die durchschnittlichen betreuten Vermögen seien gut ein Fünftel tiefer als im Vorjahr. Ein anhaltend anspruchsvolles Marktumfeld für klein- und mittelkapitalisierte Wachstumswerte, auf welche Bellevue spezialisiert ist, und die Vermögensumschichtungen der Kunden in attraktivere Anlagen waren der Grund dafür.
Geschäftsertrag sinkt unter 90 Millionen
In der Folge sank der Konzerngewinn um 40 Prozent auf 15,2 Millionen Franken. Das Unternehmen hatte Ende Januar bereits einen Gewinn von 15 Millionen in Aussicht gestellt. Wie ebenfalls bereits bekannt, sollen die Aktionäre eine Dividende von 1,15 Franken je Aktie erhalten. Im Jahr zuvor waren es noch 2,00 Franken pro Titel.
Der Geschäftsertrag sank 2023 um 15 Prozent auf 81,9 Millionen Franken. Der Rückgang wegen der tieferen Vermögensbasis sei dabei durch ein besseres Ergebnis aus Finanzanlagen und erfolgsabhängigen Erträgen von Privatmarktanlagen abgefedert worden, hiess es.
Erweiterung der Geschäftsleitung
Die Bellevue Group gibt sich aber weiterhin von den langfristig attraktiven Wachstumsaussichten des Gesundheitssektors überzeugt: Das Thema sei weiterhin ein Megatrend, hiess es. Man sei «vorsichtig optimistisch», dass das Jahr 2024 durch ein günstigeres Marktumfeld geprägt werde. Seit dem vierten Quartal 2023 beobachtete das Unternehmen den Angaben zufolge bereits eine «vielversprechende» Erholung der Schlüsselmärkte.
Die Geschäftsleitung soll indes per 1. März 2024 erweitert werden: Neben Gebhard Giselbrecht als CEO (seit Januar 2024) und Stefano Montalbano als CFO (per 1. März 2024) werden Markus Peter als «Head Products & Investments» und Patrick Fischli als «Head Distribution» das Top-Management ergänzen. Peter und Fischli seien bereits seit 2009 in Führungsfunktionen bei Bellevue Asset Management tätig. (awp/mc/ps)