Bellevue mit Gewinneinbruch im ersten Halbjahr

André Rüegg

André Rüegg, CEO Bellevue Group und Bellevue Asset Management. (Foto: zvg)

Zürich – Der Vermögensverwalter Bellevue hat im ersten Halbjahr aufgrund der Marktturbulenzen wie angekündigt einen Gewinneinbruch verbucht. Für den weiteren Jahresverlauf geht das Management aber trotz des schwierigen Umfeld von einer Erholung aus.

Zahlreiche Unsicherheiten hätten das Geschäft belastet, teilte der Asset Manager am Donnerstag mit. Konkret brach der Gewinn in den ersten sechs Monaten um 36 Prozent auf 14,3 Millionen Franken ein. Bellevue hatte bereits im Juni vor einem Gewinneinbruch gewarnt. Im Vorjahr hatte die Gesellschaft allerdings noch ein Rekordergebnis erzielt.

Das operative Ergebnis reduzierte sich um 36 Prozent auf noch 46,8 Millionen Franken. Zwei Fünftel des Rückgangs seien dabei unrealisierte Buchverluste. Aber auch die Aufwandseite ging zurück. Dank einem «unternehmerischem Entschädigungsmodell» sanken die Ausgaben um 32 Prozent auf 27,6 Millionen Franken. Die Cost-Income-Ratio belief sich damit auf 59,1 Prozent.

Marktturbulenzen schmälern Kundenvermögen
Die betreuten Kundenvermögen sanken aufgrund der anhaltenden Marktverwerfungen um ein Viertel auf 9,6 Milliarden Franken. Dabei habe die Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank zu einem unmittelbaren Bewertungsverlust der Vermögensbasis von über 400 Millionen Franken geführt.

Dennoch habe sich die Kundenbasis bislang als äusserst stabil erwiesen. Die Vermögensabflüsse seien trotz der negativen Marktperformance mit 326 Millionen Franken überschaubar, heisst es weiter. Im Vorjahr hatte Bellevue einen Zufluss von Neugeld in der Höhe von 682 Millionen Franken verbucht.

Zuversichtlicher Ausblick
Die bestehenden Bereiche sollen gezielt ausgebaut werden. Bis Jahresende werde das Angebotsspektrum mit dem Bereich «skalierbare Spezialstrategien» ergänzt. Wachsen will das Unternehmen zudem im Bereich der Privatmarktanlagen, mit Direktanlagen und «Co-Investment-Fonds».

Obwohl das Marktumfeld laut Bellevue sehr volatil bleiben dürfte, sieht sich die Bank für die weitere Entwicklung gut positioniert. Die aktuelle Dynamik im Healthcarebereich ermögliche eine Erholung auch in dem schwierigen Umfeld. Dies dürfte die Ertragsbasis und die verwalteten Vermögen leicht über das Niveau von 2020 zurückbringen. Zudem dürfte sich der Gesundheitsbereich nach Meingung von Bellevue auch in einer Rezession als widerstandsfähig erweisen. (awp/mc/pg)

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