Bellevue verzeichnet in schwierigem Anlagejahr Netto-Geldabflüsse von 577 Mio
Küsnacht – Der Asset Manager Bellevue hat 2022 unter den Marktturbulenzen gelitten. Unter dem Strich zogen Kunden Gelder in der Höhe von 577,4 Millionen Franken ab. Auch im laufenden Jahr rechnet Bellevue weiterhin mit einem volatilen Umfeld.
2022 sei eines der schwierigsten Anlagejahre seit über einem Jahrzehnt gewesen, schrieb Bellevue im am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht. Der Geschäftsertrag brach ein auf 95,9 Millionen Franken von 140,6 Millionen im Vorjahr, wie das auf den Gesundheitssektor fokussierte Finanzinstitut mitteilte. 2021 war den Angaben zufolge allerdings ein «ausserordentliches Rekordjahr» gewesen. Die Erträge lägen nach wie vor auf dem Niveau von vor der Pandemie.
Die betreuten Kundenvermögen sanken per Ende Dezember auf 9,4 Milliarden Franken nach 12,8 Milliarden Ende 2021. Im zweiten Halbjahr hätten die Kundenvermögen und die Ertragslage allerdings stabilisiert werden können, hiess es.
Gewinneinbruch bestätigt
Wie bereits angekündigt blieb unter dem Strich ein Gewinn von 25,3 Millionen Franken und damit deutlich weniger als 2021, als noch ein Rekordergebnis von 43,1 Millionen Franken eingefahren wurde, wie das Finanzinstitut schrieb. Der Generalversammlung wird nun eine Dividende von 2,00 Franken je Aktie vorgeschlagen, nachdem die Ausschüttung im Vorjahr noch 2,70 Franken betragen hatte.
Die Bellevue Gruppe geht weiterhin von einem «sehr volatilen und somit anspruchsvollen» Marktumfeld aus. Die steigende Inflation, voraussichtlich weitere Zinserhöhungen sowie geopolitische Unsicherheiten dürften die Stimmung der Anleger kurzfristig nicht erhellen, schreibt das Institut.
Trotzdem zeigt sich Bellevue auch zuversichtlich: Gesundheitsanlagen blieben weiterhin ein Megatrend. An den langfristigen Zielen wolle man festhalten, «konstruktive Märkte vorausgesetzt». (awp/mc/ps)