Bereitschaft der Schweizer, ihre Bank weiter zu empfehlen

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Zürich – Die Bereitschaft der Unternehmer und Vorstände großer Unternehmen, ihre Banken weiterzuempfehlen, unterscheidet sich wesentlich von Markt zu Markt. Die Umfrageergebnisse des Europäischen Wirtschaftsforschungsinstituts EUWIFO mit Sitz in Zürich in 32 Ländern ergeben, dass es in China, der Türkei, Brasilien, Rumänien, Russland, Estland, der Schweiz und in Litauen bei Bankkunden eine hohe Bereitschaft gibt, das eigene Kreditinstitut weiterzuempfehlen.

In den Märkten Slowakei, Deutschland, Polen, Indien, Griechenland, Frankreich, Österreich sind die Bankkunden zurückhaltender und legen eine eher neutrale Einstellung an den Tag. In der Tschechischen Republik, Dänemark, Finnland, Spanien, USA, Norwegen, Hong Kong, Ungarn, Japan, Kanada, Taiwan, Italien, Singapur, Großbritannien und Australien zeigt sich die Mehrheit der Befragten nicht bereit, ihre Banken Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern zu empfehlen. Diese Erkenntnisse sind Teil des monatlich veröffentlichten EUWIFO Bank-Monitors.

Empfehlungsbereitschaft der Kunden korreliert stark mit dem Umsatzwachstum
Weit über 100.000 Unternehmer und Vorstände großer Unternehmen in 32 Ländern hat EUWIFO in den vergangenen zwölf Monaten befragt. Dabei handelt es sich genau um die Zielgruppe, die für viele Banken die wichtigste ist. Denn sie umfasst sowohl Geschäftskunden, als auch die Kunden für den Bereich der privaten Vermögensverwaltung. Die Bereitschaft der Kunden, ein Produkt weiterzuempfehlen, gilt in der Marktforschung als aussagekräftigster Gradmesser für Zufriedenheit und Akzeptanz, der von vielen Unternehmen eingesetzt wird. Auch für Banken ist diese Bewertung daher eine wichtige Kennziffer. Die ständige Analyse der Empfehlungsbereitschaft kann eine Organisation dazu nutzen, ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Es liegt dabei auf der Hand, dass die Empfehlungsbereitschaft der Kunden stark mit dem Umsatzwachstum korreliert.

Die obige Grafik gewichtet die Ergebnisse von 18 internationalen und lokalen Banken in 32 Ländern auf der Grundlage ihres Marktanteils. Die Erhebung lässt drei Schlussfolgerungen zu. Erstens: Innerhalb eines Marktes variiert die Empfehlungsbereitschaft von Bank zu Bank extrem. Zweitens: Die Bereitschaft schwankt über die Zeit. Drittens: Die Bereitschaft, Banken generell zu empfehlen, ist von Markt zu Markt sehr unterschiedlich. Es ist klar, dass es das Ziel jeder einzelnen Bank sein muss, die Empfehlungsbereitschaft der Kunden zu steigern – sowohl die absolute (innerhalb des eigenen Unternehmens) als auch die relative (vergli-chen mit den Konkurrenten). Beide Faktoren – die absolute und die relative Empfehlungsbereitschaft – sind für das Markenmanagement, die Kundenbindung und den Verkauf weiterer Produkte wichtig. „Das Wettbewerbsumfeld, in dem Banken operieren, und die Bereitschaft, Banken zu empfehlen, variiert signifikant von Markt zu Markt“, sagt EUWIFO Managing Partner Stefan James Lang. Und weiter: „Für internationale Banken, die über Markteintrittsstrategien und Investitionen in Fremdmärkte Entscheidungen treffen, sind die absolute und die relative Empfehlungsbereitschaft unerlässliche Kennziffern, die sorgfältig in Betracht gezogen werden sollten.“ (EUWIFO/mc/hfu)

Die EUWIFO Bank Monitor Umfrage
umfasst die folgenden internationalen Banken: Bank Julius Bär, Züricher Kantonalbank, Citibank, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, HSBC, ING, J.P.Morgan Chase, Merrill Lynch, Morgan Stanley, UBS, Unicredit und die lokal relevantesten Banken in jedem Markt. In Deutschland kommen noch die Commerzbank, ING DiBa, Sal. Oppenheim, DZ Bank, die Sparkassen und die Volksbanken/Raiffeisenbanken hinzu. In Österreich ergänzen Bawag P.S.K., Erste Bank, Hypo Alpe Adria, Raiffeisenbanken und Volksbanken die Erhebungen. In der Schweiz: Banque Cantonale Vaudoise, Bank Sarasin, Basellandschaftliche Kantonalbank, Baseler Kantonalbank, DZ Bank, Lombard Odier, LGT Bank, Pictet & Cie Notenstein Privatbank, St. Galler Kantonalbank und Vontobel

Die Umfrage wurde in folgenden Märkten durchgeführt: Europa: Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Schweiz, Österreich, Belgien, Niederlande, Finnland, Norwegen, Dänemark, Polen, Griechenland, Türkei, Slowakei, Tschechische Republik, Ungarn, Kroatien, Bulgarien, Estland und Russland – Asien: Indien, China, Japan, Indonesien, Hongkong, Singapur, Taiwan und Australien – Nord-, Mittel- und Südamerika: USA, Brasilien und Mexiko. In den kommenden Monaten wird die Umfrage auf weitere 20 Märkte ausgedehnt.

EUWIFO
das Europäische Wirtschaftsforschungs-Institut in Zürich, agiert als ein unabhängiges, auf Markt- und Wirtschaftsforschung spezialisiertes Unternehmen mit der Zielgruppe geschäftsführenden Gesellschafter und Private-Banking-Kunden weltweit. Der Business Monitor ist eine Befragung zur Geschäftsentwicklung, die bei geschäftsführenden Gesellschaftern in Deutschland und derzeit zehn weiteren Märkten erhoben wird. Aus den aggregierten Ergebnissen können Erkenntnisse über die wirtschaftlichen Situation und die zukünftige Entwicklung gewonnen werden. Derzeit befragt EUWIFO in Deutschland wöchentlich über 300 geschäftsführende Gesellschafter. Die Gesamtergebnisse werden monatlich publiziert, Zwischenergebnisse wöchentlich veröffentlicht. Die Teilnehmer der Befragung erhalten auf Wunsch die Resultate, bevor sie in den Medien publiziert werden.

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