Fed-Chairman Ben Bernanke.
Washington – Unmittelbar vor der Rede von US-Präsident Barack Obamas über eine neues Konjunkturpaket hat die Zentralbank ihre Bereitschaft zum Eingreifen bekräftigt. Die Federal Reserve werde bei ihrer nächsten Sitzung am 20. und 21. September über mögliche Mittel zur Stützung der Konjunktur beraten, sagte Notenbankchef Ben Bernanke am Donnerstag in Minneapolis. Die Zentralbank sei «vorbereitet, diese Instrumentarien je nach Notwendigkeit einzusetzen, um vor dem Hintergrund der Preisstabilität eine stärkere Wirtschaftserholung voranzutreiben».
Bernanke unterstrich, dass der Aufschwung nach der Rezession «sehr viel weniger robust» ausgefallen sei als erhofft. Es sei aber zu erwarten, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte Fahrt aufnehme. Die grösste Volkswirtschaft der Welt war im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um gerade einmal 1,3 Prozent gestiegen. Im ersten Quartal waren es lediglich 0,4 Prozent.
Warnung vor zu scharfem Sparkurs
Der Notenbankchef warnte angesichts der kraftlosen Konjunktur vor einem zu scharfen Sparkurs der öffentlichen Hand. Man könne sich breit über die langfristige Rolle des Staates und seine Grösse unterhalten, sagte Bernanke. «Angesichts fehlender Nachfrage des privaten Sektors könnte eine deutliche haushaltspolitische Konsolidierung auf kurze Sicht neue Hürden für das Wachstum und den Arbeitsmarkt bedeuten», sagte der Zentralbankchef. (awp/mc/ps)