Fed-Chef Ben Bernanke.
Washington – US-Notenbankchef Ben Bernanke hat die Sorge vor Inflationsgefahren durch die lockere Geldpolitik seines Instituts zurückgewiesen. Die Preisstabilität in den USA sei exzellent und es gebe keine Anzeichen, dass sich in den kommenden Jahren etwas daran ändern werde, sagte Bernanke in einer Rede in Indianapolis (Indiana). Die Inflationsrate liege trotz der Niedrigzinspolitik seit 2008 in den Vereinigten Staaten stabil bei knapp zwei Prozent. Das ist unter dem von der Federal Reserve (Fed) als kritisch betrachteten Grenzwert.
Bernanke verteidigte die expansive Geldpolitik der Fed in der jetzigen wirtschaftlichen Situation als unausweichlich. Die grosse Rezession vor wenigen Jahren habe «Arbeitsplätze zerstört, das wirtschaftliche Wachstum gelähmt und zu scharfen Rückgängen bei den Werten für Immobilen und Unternehmen geführt», sagt er. Ihm sei bewusst, dass die niedrigen Zinsen für Sparer ein Problem sein könnten. Aber wichtiger sei derzeit, die Konjunktur anzukurbeln.
Selbst wenn US-Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen sollte, sei eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik für eine «beträchtliche Zeit» angemessen. Die Fed hatte ihr Versprechen eines faktischen Nullzinses vor wenigen Wochen von Ende 2014 auf Mitte 2015 verlängert. Zudem läutete sie eine dritte Runde von Wertpapierkäufen in Höhe von 40 Milliarden Dollar monatlich ein, die sie so lange fortsetzen wolle, bis sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert. (awp/mc/pg)