Berner Kantonalbank mit tieferem Konzerngewinn

Berner Kantonalbank mit tieferem Konzerngewinn

Bern – Die Berner Kantonalbank (BEKB) hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres unter den anhaltend tiefen Zinsen gelitten. Diese führten zu höhere Absicherungskosten und belasteten das Ergebnis. Für die Bank erfreulich entwickelte sich aber das Privat- und Firmenkundengeschäft sowie die Hypothekarforderungen. Die Refinanzierung sei vollständig durch Kundengelder sichergestellt, teilte die Bank mit.

Der Konzerngewinn sank um 1,4% auf 58,4 Mio CHF und der mit anderen Kantonalbanken vergleichbare Gewinn vor Steuern um 1,3% auf 82,2 Mio. Neben den höheren Zinsabsicherungskosten belastete auch die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen das Ergebnis.

Absicherungskosten von 25 Mio Franken
Im Zinsengeschäft erarbeitete die BEKB einen um rund 11% tieferen Erfolg von 164,8 Mio CHF. Die BEKB führt diesen Rückgang auf höhere Absicherungskosten von 25 Mio zurück. Im anhaltenden Tiefzinsumfeld seien die Zinsänderungsrisiken bedeutend, begründete die Kantonalbank den Mehraufwand. Man habe sich bewusst entschieden, latente Risiken konsequent abzusichern.

Im Rahmen des Eigenmittelkonzeptes hat die Bank deshalb Reserven für allgemeine Bankrisiken ausgeschieden. Trotz dem schwierigen Marktumfeld konnte die BEKB aber die Zinsmarge vor Bilanzsteuerungserfolg leicht ausbauen.

Erfolg aus Handelsgeschäft über dem Vorjahr
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank um 11% auf 36,8 Mio CHF. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft lag mit 10,9 Mio um 5,3% unter dem Wert des Vorjahres.

Höherer Geschäftsaufwand wegen Publica-Übernahme
Insgesamt sank der Betriebsertrag auf 226,1 Mio CHF von 254,4 Mio im Vorjahr. Nach Veräusserungen von Finanzanlagen ging der Ertrag auf 236,5 Mio zurück von 257,2 Mio. Demgegenüber steht der auf 134,9 Mio von 131,9 Mio gestiegene Geschäftsaufwand. Diese Zunahme sei unter anderem auf die Übernahme aller Mitarbeitenden der Publica beim Erwerb des Hypothekenportfolios sowie auf höhere Anforderungen des Bundes im Zusammenhang mit ausländischen Vermögenswerten zurückzuführen, so die BEKB. Der Bruttogewinn belief sich auf 101,6 (VJ 125,3) Mio.

Das Privat- und Firmenkundengeschäft sei ausgebaut worden, so die BEKB weiter. Die Hypothekarforderungen nahmen seit Jahresbeginn um 1,3 Mrd CHF zu und beliefen sich per Ende Juni auf 17,5 Mrd. Die Übernahme von Publica brachte dabei ein Plus von 1,1 Mrd CHF. Bei den Kundenvermögen verzeichnete die Bank einen Zufluss an Neugeldern von 282 Mio, die betreuten Vermögenswerte stiegen um 1,5% auf 20,0 Mrd. Die Bilanzsumme betrug 26 Mrd (+3,0%).

Solide Bilanz
Die Refinanzierung und Liquidität der Bank bleibe überdurchschnittlich solide, heisst es weiter. Die Kundenausleihung seien weiterhin vollständig mit Kundengeldern im engeren Sinne gedeckt und wären mit 20,8 Mrd CHF insgesamt 1,7% über dem Niveau von Ende 2011 gelegen. Die Bank verfügt bei den Eigenmittel über 223% des Erfordernisses nach Basel II. Das BIZ Tier 1-Ratio gemäss Schweizer Standardsatz lag bei 17,8% und die Eigenmittelquote gemessen an der Bilanzsumme belief sich auf 7,5%.

Zu den weiteren Aussichten des Geschäftsjahres hat sich die Bank nicht geäussert. (awp/mc/pg)

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