Bern – Die Berner Kantonalbank (BEKB) ist im ersten Halbjahr trotz der Coronapandemie weiter gewachsen und hat unter dem Strich mehr verdient. Der Reingewinn kletterte um 5,9 Prozent auf 63,6 Millionen Franken.
Dabei stiegen die Einnahmen, also der Geschäftsertrag, um 7,6 Prozent auf 217,0 Millionen Franken, wie das Geldhaus am Donnerstag bekannt gab. Weil die Berner Kantonalbank gleichzeitig auf der anderen Seite die Kosten leicht senken konnte, schoss die für das operative Geschäft massgebliche Kerngrösse, der Geschäftserfolg, um 19,3 Prozent auf 76,5 Millionen Franken nach oben.
Allerdings: Ohne nicht-operative Ereignisse wie die Veränderung von Wertberichtigungen und Erlöse aus dem Verkauf von Finanzanlagen wäre der Geschäftserfolg stabil geblieben, erklärte die Bank.
Mehr Hypotheken vergeben
«Wir waren im ersten Semester sehr gut unterwegs. Nach der strategischen Neuausrichtung vor einem Jahr befinden wir uns nun in der Umsetzungsphase», äusserte sich BEKB-Chef Armin Brun im Communiqué. Die Kundenausleihungen konnten weiter ausgebaut werden. So nahmen allein die Hypothekarforderungen um 2,9 Prozent auf 24,2 Milliarden Franken zu. «Der Wunsch nach einem Eigenheim ist so gross wie nie.»
Neben den Kundenausleihungen wuchsen auch die verwalteten Kundenvermögen aufgrund der positiven Entwicklung an den Finanzmärkten um 1,2 Milliarden auf 39,9 Milliarden Franken.
Im wichtigsten Geschäftszweig, dem Zinsgeschäft, stieg der Netto-Erfolg um 8,8 Prozent auf 141,9 Millionen Franken. Der Grund für das deutliche Plus war die Auflösung von Wertberichtigungen, wogegen im Vorjahr Wertberichtigungen das Ergebnis noch belastet hatten.
Leicht positiv entwickelte sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo der Erfolg um 1,9 Prozent auf 55,5 Millionen Franken zulegte. Im Handelsgeschäft knickte indes der Erfolg um 12,7 Prozent auf 9,9 Millionen Franken ein.
Dagegen schoss der übrige Erfolg um 79 Prozent auf 9,7 Millionen Franken hoch. Dieser Anstieg wurde wesentlich von der positiven Marktentwicklung bei den Finanzanlagen beeinflusst, wie die Bank schrieb.
Ergebnis auf Vorjahreshöhe erwartet
Beim Ausblick gibt sich die BEKB vorsichtig: Die Negativzinssituation in der Schweiz drücke weiter auf die Zinsmarge und damit auf den Zinserfolg. Daher komme dem Kostenmanagement auch im zweiten Halbjahr eine zentrale Bedeutung zu, schrieb die Kantonalbank.
«Die BEKB rechnet bei weiterhin günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen mit einem Jahresergebnis 2021 auf Vorjahresniveau», hiess es. Damals hatte sie einen Reingewinn von 148,4 Millionen Franken erzielt. (awp/mc/ps)