BEKB-CEO Jean-Claude Nobili.
Bern – Die Berner Kantonalbank (BEKB) hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres den Gewinn leicht gesteigert. Dabei konnte die Bank im Hypothekargeschäft weiter wachsen und gewann Kundengelder hinzu. In der Vermögensberatung waren die Volumen derweil leicht rückläufig. Den Reingewinn verbesserte die BEKB im Halbjahr auf 59,2 Mio CHF nach 58,0 Mio im Vorjahr. Dies entspreche einem Anstieg um 2,1%, wie das Institut am Freitag in einer Mitteilung schreibt.
Der mit anderen Kantonalbanken vergleichbare Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 1,9% auf 83,3 Mio CHF. Im Zinsengeschäft erarbeitete die BEKB dank höheren Volumen, der guten Refinanzierung, tieferer Zinsausstände und dem positiven Beitrag der eingesetzten Zinsabsicherungsinstrumente einen um 2,5% höheren Erfolg von 185,1 Mio CHF. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging dagegen um 5,0% auf 41,4 Mio zurück. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft lag mit 11,5 Mio CHF um 2,6% über dem Wert des Vorjahres. Insgesamt erwirtschaftete die Bank netto einen Betriebsertrag vor Veräusserung von Finanzanlagen von 254,4 Mio CHF nach 251,0 Mio im Vorjahr. Nach dem Erfolg von Veräusserungen lag der Ertrag bei 257,2 Mio nach 253,1 Mio.
Geschäftsaufwand deutlich gestiegen
Demgegenüber steht der auf 131,9 Mio von 125,9 Mio angestiegene Geschäftsaufwand. Die Bank führt den Kostenanstieg auf den höheren Personalaufwand, gestiegene IT-Kosten sowie verstärkten Marketingaktivitäten zurück. Die Kosten-Ertrags-Relation blieb aber im Zielbereich von 50 bis 55%. Der Bruttogewinn belief sich vor Veräusserungen auf 122,5 (VJ 125,1) Mio und danach auf 125,3 (127,2) Mio. Das Privat- und Firmenkundengeschäft sei weiter ausgebaut worden, so die BEKB weiter. Im Kreditgeschäft seien dabei auch im ersten Halbjahr 2011 kleinere und mittlere Engagements bei Privaten und KMU in der Region Espace Mittelland gefördert worden. So erhöhte sich die Kreditbeanspruchung insgesamt auf 18,3 Mrd CHF.
Hohe Nachfrage nach Festzinshypotheken
Die Hypothekarforderungen wuchsen seit Jahresbeginn um 308 Mio und beliefen sich per Ende Juni auf 15,9 Mrd CHF. Das tiefe Zinsniveau habe zu einer hohen Nachfrage nach Festzinshypotheken geführt. Ihr Anteil am gesamten Hypothekarportefeuille erhöhte sich auf 85,1%. Bei der Kreditvergabe habe man darauf geachtet, dass die Tragbarkeit für die Kunden auch bei einer Stabilisierung der Zinsen auf höherem Niveau gewährleistet sei, versichert die Bank. Sie verlange für neue Hypotheken mindestens 20% echte Eigenmittel (ohne Pensionskassengelder).
Anhaltend grosse Liquiditätshaltung der Kunden
Die Kundengelder – also Spareinlagen, Kassenobligationen und übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden – stiegen um 0,9% auf 19,8 Mrd. Dabei sei die Liquiditätshaltung der Kunden nach wie vor gross. Die Bilanzsumme belief sich bei einem Plus von 1,6% auf 24,7 Mrd CHF. Die Eigenmittelquote gemessen an der Bilanzsumme wird mit 7,6% angegeben, die BIZ Tier 1-Ratio betrug nach Schweizer Standardansatz 18,0%. In der Vermögensverwaltung liegen die Anzahl Wertschriftendepots der Kundschaft weiterhin bei über 100’000. Derweil gingen die betreuten Vermögenswerte auf 20,2 Mrd CHF von 20,5 Mrd per Ende 2010 etwas zurück.
Finanzieller Ausblick fehlt
Einen finanziellen Ausblick für das Gesamtjahr gibt die Bank nicht ab. Mit der Übertragung der Informatiktochter an die Hewlett-Packard (Schweiz) GmbH, welche in Bern das HP Banking Service Center betreibt, falle die Voraussetzung für die Konsolidierung und damit ein Konzernabschluss weg, so die Bank weiter. (awp/mc/ps)