Washington – Die Bilanz der amerikanischen Notenbank Fed bläht sich infolge ihrer Massnahmen gegen die Corona-Krise massiv auf. Wie aus Angaben der Fed vom späten Donnerstagabend hervorgeht, beläuft sich ihre Bilanzsumme mittlerweile auf 5,81 Billionen US-Dollar. Das ist ein einsamer Rekordwert.
Verglichen mit einer Woche zuvor ergibt sich ein Anstieg um gut eine halbe Billion Dollar. Besonders stark trugen dazu die Ankäufe von US-Staatsanleihen und bestimmten Hypothekenpapieren bei, die die Fed zur Stützung des Finanzsystems und der Konjunktur in ihre Bücher nimmt.
Beschleunigte Bilanz-Ausweitung ab bereits hohem Niveau
Die Ausweitung der Fed-Bilanz erfolgt gegenwärtig noch schneller als zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008. Zudem beginnt die Ausweitung von einem wesentlich höheren Niveau: Vor der Finanzkrise hatte die Bilanzsumme etwa 900 Milliarden Dollar betragen. Vor der Corona-Krise waren es etwas mehr als vier Billionen Dollar – ein Erbe der Finanzkrise. Zudem war die Bilanzsumme seit Herbst 2019 wieder langsam gewachsen, weil die Fed seither – in wesentlich geringerem Umfang als jetzt – US-Anleihen gekauft hat, um Spannungen am US-Interbankenmarkt zu begegnen.
Die Bilanzsumme der Federal Reserve gibt einen Eindruck über das Ausmass ihres Kriseneinsatzes. Die Bilanz besteht zu einem erheblichen Teil aus Vermögenswerten, die die Fed kauft, um das Finanzsystem flüssig zu halten und das allgemeine Zinsniveau zu drücken oder niedrig zu halten. Dies soll der Finanzstabilität dienen und die Wirtschaft in Krisenzeiten stützen. (awp/mc/ps)